Die Grünen St. Pölten
„Radpendler-Freeways“ als Baustein der Verkehrswende
ST. PÖLTEN (pa). „Radfahren ist längst keine Sommerbeschäftigung mehr“, sind die St. Pöltner Grünen überzeugt. Sie nehmen daher den am 29. November 2021 im St. Pöltner Gemeinderat beschlossenen Masterplan „Aktive Mobilität“ zum Anlass um darauf hinzuweisen, dass die Menschen eher bereit sind, das ganze Jahr über Rad zu fahren, wenn die Bedingungen passen. Gerade auch der Trend zum E-Bike habe großes Potenzial: "Der Erfolg der E-Bikes ist weiterhin ungebrochen" liest und hört man überall. Bereits mehr als 1 Million Österreicher besitzen ein E-Bike, um regelmäßig oder zumindest auf einzelnen Wegen ohne Auto unterwegs zu sein.
"Politik muss Umstieg ermöglichen"
Mit der richtigen Infrastruktur kann das Fahrrad zu einer attraktiven Alternative für Pendler werden. Das ist nicht nur gut für Klima und Umwelt, sondern reduziert Lärm und ist gut für die Gesundheit. Eine Angebotsverbesserung bei der Radinfrastruktur schafft eine Entlastung für das gesamte Verkehrsnetz – insbesondere zu den Stoßzeiten.
Diesen potenziellen Beitrag zur Entspannung der St. Pöltner Verkehrssituation rechnet Grün-Gemeinderat Paul Purgina vor: "Könnten wir ein Fünftel der 1.200 Pendler zwischen Wilhelmsburg und St. Pölten zum Umstieg motivieren, würde täglich eine Autokolonne in der Gesamtlänge von 62 Kilometer auf der Mariazellerstraße wegfallen. Viele Menschen sind schon bereit umzusteigen und es ist Aufgabe der Politik, diesen Umstieg zu ermöglichen“
Mehr Sicherheit
Wilhelm Maurer, aktives Parteimitglied der St. Pöltner Grünen hat gemeinsam mit weiteren Mitgliedern im Sommer eine parteiinterne Arbeitsgruppe zum Thema Radschnellwege ins Leben gerufen. Maurer beschreibt die Zielsetzung der Radpendler-Freeways folgendermaßen: „Das Ziel ist, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20km/h aus den Umlandgemeinden zügig in das Zentrum St. Pöltens zu gelangen. Das ist mit dem E-Bike problemlos machbar, es benötigt dafür aber attraktive Radwege, die breit genug sind und Vorfahrt haben – hier besteht in St. Pölten großer Nachholbedarf.“ Die in St. Pölten zumeist praktizierte Radwege-Lösung, der kombinierte Geh- und Radweg, sei als Freeway jedenfalls nicht geeignet. Separate Wege würden außerdem die Kontakte zwischen Fahrrädern und PKWs sowie die Notwendigkeit des Überholens deutlich verringern, was zu mehr Sicherheit auf beiden Seiten führe.
Radstrecken wurden untersucht
Gerade die Nord-Süd-Achse, also die Strecke zwischen Herzogenburg und Wilhelmsburg, besitzt großes Potential für das Radpendeln. Die Arbeitsgruppe hat daher in einem ersten Schritt die Radstrecken zwischen dem St. Pöltner Promenadenring und Herzogenburg bzw. Wilhelmsburg untersucht, kartografiert und Korridore für Radschnellverbindungen konzipiert. Aktuell gibt es zahlreiche Hindernisse, die den Radverkehr ausbremsen. Geht es nach den Grünen, soll sich diese Situation auf den Rad-Freeways zugunsten der Radfahrer wandeln.
„Wo ein Wille, da ein Radweg. Dass hier nicht schon früher Schritte gesetzt wurden, ist ein raumplanerisches Versäumnis, das es nun aufzuarbeiten gilt“, so der grüne Gemeinderat Walter Heimerl-Lesnik.
"Mit den von Land und Bund zur Verfügung stehenden Förderungen gibt es nun auch finanzielle Anreize, die es zu nützen gilt. Wir sind bereits mit den für Radverkehr verantwortlichen Stellen im Magistrat St. Pölten in Kontakt und setzen uns dafür ein, dass unsere Vorschläge möglichst rasch und lückenlos realisiert werden. Für uns als Grüne St. Pölten ist gerade zu diesem Thema auch die Zusammenarbeit mit anderen grünen Gemeindevertretern in den Umlandgemeinden besonders wichtig. Wer sich vor Ort in St. Pölten zu diesem Thema engagieren möchte ist herzlich eingeladen, sich bei uns unter office@gruenestp.at zu melden!“. - Walter Heimerl-Lesnik
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