Wegen 330.000 Euro Uhr
Schmuggelvorwurf gegen Oligarchentochter

Richter Slawomir Wiaderek bei der Verhandlung im Landesgericht St. Pölten. | Foto: IP
3Bilder
  • Richter Slawomir Wiaderek bei der Verhandlung im Landesgericht St. Pölten.
  • Foto: IP
  • hochgeladen von Tanja Handlfinger

Mit einer Armbanduhr im Wert von rund 330.000 Euro am Handgelenk landete eine 35-Jährige im Februar dieses Jahres von Dubai kommend am Flughafen in Schwechat. Auf die Frage eines Zollbeamten, ob sie etwas zu verzollen habe, lautete die knappe Antwort: „Nein“

Eine Oligarchentochter aus dem Zentralraum NÖ muss sich vor dem Landesgericht St. Pölten verantworten. | Foto: IP
  • Eine Oligarchentochter aus dem Zentralraum NÖ muss sich vor dem Landesgericht St. Pölten verantworten.
  • Foto: IP
  • hochgeladen von Tanja Handlfinger

ZENTRALRAUM NÖ. Dem geschulten Auge des Beamten fiel die Armbanduhr der Frau auf. Er nahm sie zur Seite und kontrollierte nun auch ihr Gepäck, in dem sich unter anderem drei Handtaschen, eine davon kostete rund 4.000 Euro, mehrere Gürtel im jeweils zumindest dreistelligen Euro-Bereich, hochpreisige Stiefel und diverse Kleidungsstücke, für die bei der Einreise aus Drittstaaten der Preiskategorie entsprechend inklusive Uhr rund 80.000 Euro Umsatzsteuer zu bezahlen wäre. Damit landete man im strafrechtlichen Bereich, wobei sich die Tochter eines weißrussischen Oligarchen, deren Wohnsitz sich im Niederösterreichischen Zentralraum befindet, am Landesgericht St. Pölten wegen Schmuggels zu verantworten hatte.

Richter Slawomir Wiaderek bei der Verhandlung im Landesgericht St. Pölten. | Foto: IP
  • Richter Slawomir Wiaderek bei der Verhandlung im Landesgericht St. Pölten.
  • Foto: IP
  • hochgeladen von Tanja Handlfinger

Teilweise schuldig bekannt

Zu den Vorwürfen von Staatsanwalt Thomas Korntheuer bekannte sich die Frau nur teilweise schuldig. Die Uhr ja, aber die anderen Sachen habe sie teilweise schon länger und in Österreich gekauft.

Das sah alles noch sehr neu aus, befand sich in Originalverpackungen, in den Stiefeln steckte sogar noch das Papier, erklärte einer der Zollbeamten gegenüber Richter Slawomir Wiaderek.

„Ich habe sehr viele Sachen und daher trage ich sie auch eher selten“,

erklärte die Beschuldigte. Teilweise konnte sie dafür Rechnungen vorweisen.

„Die Uhr war eine Überraschung für meine Mutter“, die diese selbst bezahlt habe. Aus Sicherheitsgründen habe sie sie am Handgelenk getragen, statt im Gepäck zu verstauen. Wie der Verteidiger erklärte, habe man unmittelbar nach der Anhaltung in Schwechat die Umsatzsteuer bezahlt.

Staatsanwalt Thomas Korntheuer bei dem Prozess im Landesgericht St. Pölten | Foto: IP
  • Staatsanwalt Thomas Korntheuer bei dem Prozess im Landesgericht St. Pölten
  • Foto: IP
  • hochgeladen von Tanja Handlfinger

Mutter trat vor Richter

Als „Verfallsbeteiligte“ trat auch die Mutter vor den Richter, die bestrebt war, das zunächst beschlagnahmte Wertstück ausgehändigt zu bekommen. Sie habe die Uhr der Marke „Van Cleef & Arpels“ in Dubai bestellt, ihrem Schwiegersohn das Geld dafür gegeben, aber nicht genau gewusst, wann sie sie erhalten werde. „Es war ein Geburtstagsgeschenk an mich selbst“, meinte die Ehefrau des Oligarchen und entschuldigte sich für das Fehlverhalten ihrer Tochter, die ununterbrochen mit ihrem Handy beschäftigt, kaum Interesse am Verlauf des Verfahrens zeigte.

Freispruch rechtskräftig

„Die Gesetzgebung hat uns überholt“, erklärte Wiaderek zuletzt. Ende Juli sei die Wertgrenze von 50.000 auf 75.000 Euro erhöht worden. Nach der Endberechnung sei man auf einen Schadenswert von unter 75.000 Euro gekommen, weshalb strafrechtlich ein Freispruch zu fällen war (rechtskräftig). Zuständig seien nun die Finanzbehörden, so der Richter.

Das könnte dich auch interessieren

Röntgeninstitut in Planung
Hospizenquete mit Themenschwerpunkt Demenz

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.