Ermittlungserfolg

Slowaken gefasst – Bankomatcoups für Luxusleben

Kripo NÖ gelang Schlag gegen international agierende Verbrecherbande. "Operation Krähe" führte zum Erfolg.

BÖHEIMKIRCHEN (pw). Hochkriminell waren sie seit März 2019 unterwegs. Die "Bankomatbande" hielt die Polizei nicht nur in Niederösterreich in Atem.
Insgesamt 13 Einbruchsdiebstähle in Geldausgabeautomaten und elf KFZ-Diebstähle gehen auf ihr Konto. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 4,6 Millionen Euro. Die Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ waren ihnen monatelang auf den Fersen.
"Wir können mit Freude und Stolz die Zerschlagung der internationalen Tätergruppe verkünden", erklärt Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes NÖ. Es war wie ein "Spiel" in der "kriminellen Champions League".

Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um einen 44-jährigen, mehrfach vorbestraften Slowaken, der erst im November 2018 aus der Haft entlassen wurde und in Wien lebte. Der Beschuldigte konnte am 12. November im Zuge eines Cobra-Einsatzes in Wien verhaftet werden. Er legte ein umfassendes Geständnis ab. Sein Mittäter, ein 36-jähriger slowakischer Staatsbürger, wurde ebenfalls verhaftet und sitzt derzeit in seinem Heimatland in Auslieferungshaft.

Luxusleben

Aufgrund ihres monatelangen Beutezuges war es den Tätern möglich, "auf großem Fuß zu leben. Ein Luxusleben stand an der Tagesordnung", so Haijawi-Pirchner. Bei jedem Coup bedienten sich die maskierten Täter zuvor gestohlener hochpreisiger Autos mit über 400 PS, die sie mit entwendeten Kennzeichen versahen. So wurde am 4. März auch in St. Pölten ein Fahrzeug beschafft. In der Liste der Tatorte befindet sich auch Böheimkirchen im Bezirk St. Pölten. Dort blieb es Anfang Mai bei einem Einbruchsversuch mit anschließender Brandlegung im Eingangsbereich. Am für die Tat verwendeten PKW zerstachen sie die Reifen.

Über die beiden Beschuldigten wurde Untersuchungshaft verhängt, es besteht Verdunkelungs- und Fluchtgefahr. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, eine Auswertung der bisherigen Ergebnisse – auch auf weitere Mittäter – läuft weiter.