St. Pöltner brauchen 182 Liter Trinkwasser pro Tag
Im Interview spricht St. Pöltens Trinkwasser-Chef Mirza Sacic über seine Aufgaben und die Wasserversorgung.
ST. PÖLTEN (nf). BEZIRKSBLÄTTER: Herr Sacic, wie funktioniert St. Pöltens Trinkwasserversorgung?
MIRZA SACIC: Das Trinkwasser wird mittels 15 Pumpen aus den beiden Brunnenfeldern in Harland gefördert, über das Versorgungsnetz der Stadt verteilt und folglich in vier Hochbehälteranlagen gespeichert. Je eine dieser Anlagen befindet sich in Ochsenburg, Völtendorf, Kalbling und Pottenbrunn.
Wie steht es um die Qualität und die Menge des Sankt Pöltner Trinkwassers?
Sehr gut. Ein unabhängiges Labor prüft regelmäßig unser Wasser und attestiert stets beste Wasserqualität. Es braucht nicht aufbereitet werden und ist auch ohne jegliche weitere Behandlung, wie zum Beispiel Chlorierung, zum Genuss geeignet. Der Grundwasserspiegel schwankt zwar um ein paar Zentimeter, das ist entsprechend der Temperaturen aber auch ganz normal.
Fachlich wird in hartes und weiches Wasser unterschieden. Was trifft auf das St. Pöltner Trinkwasser zu?
Unser Wasser hat eine Gesamthärte von ca. 15 Grad deutsche Härte und ist damit ein mittelhartes Wasser.
Wie hoch ist der Wasserverbrauch der Stadt pro Jahr?
Er liegt aktuell bei etwa vier Millionen Kubikmetern. Im Mittel verbraucht jeder St. Pöltner somit 182 Liter Trinkwasser pro Tag. Die Bevölkerung selbst ist somit auch der größte Abnehmer. Große Firmen, aber natürlich auch die Hotels in der Stadt zählen zu den weiteren Großabnehmern.
Seit knapp einem Jahr sind Sie nun bereits als Leiter der Trinkwasserversorgung tätig. Wie sehen Ihre Aufgaben aus?
Insgesamt arbeiten 27 Mitarbeiter bei der Trinkwasserversorgung. Ich bin dafür verantwortlich, dass die Projekte mit dem zur Verfügung gestellten Budget ordnungsgemäß umgesetzt werden.
Stichwort Sanierungen: Wie groß ist das gesamte Trinkwassernetz der Stadt und wie viele Teile der Leitungen müssen laufend saniert werden?
Das gesamte Netz erstreckt sich über 400 Kilometer. Ziel ist es, zirka ein Prozent davon jährlich zu sanieren. Im Jahr 2018 ist uns das mit 0,7 Prozent fast gelungen. Hier muss man ergänzen, dass ein Austausch von Wasserleitungen nicht immer sehr einfach ist. Um diese auszutauschen oder zu sanieren muss man mindestens anderthalb Meter in den Boden, was zu einem der tiefsten Einbautenträger macht. Ein Best Practice-Beispiel ist die Kremser Landstraße. Hier wurde aufgrund der Umgestaltung ohnehin aufgegraben und dann entschlossen, gleich auch die Trinkwasserleitung neu zu verlegen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.