Politik
St. Pöltner Opposition ortet "Saunapfusch"
Für die Modernisierung der Aquacity-Saunalandschaft fallen rund 400.000€ Mehrkosten an. Die Opposition tobt.
ST. PÖLTEN (nf). "Eine gewisse Schwankung bei der Kostenberechnung ist ja normal. Aber in diesem Fall könnte man um die Mehrkosten ja ein mehr als stattliches Einfamilienhaus errichten", ärgerte sich Baumeister Mario Burger (ÖVP) bei der vergangenen Gemeinderatssitzung. Grund des Ärgernisses: die Neugestaltung der Saunalandschaft in der Sankt Pöltner Aquacity.
Kosten nun über 1,5 Millionen
In der Gemeinderatssitzung vom 30. Jänner des Vorjahres wurde die Modernisierung und Neugestaltung der Saunalandschaft Aquacity mit einem Betrag von 1.257.000 Euro beschlossen. Bedingt durch die Erhöhung des Baukostenindex sowie während des Umbaus aufgetretene Zusatzaufwendungen erhöht sich der Betrag nun aber um satte 396.000 Euro.
Konkret geht es bei diesen Aufwendungen um scheinbar erst während der Umbauarbeiten aufgetretene Mängel. Teile dieser, so viel ist bereits bekannt, betreffen die Brandschutzmaßnahmen bzw. die mangelhafte Brandabschottung, sowie die Fliesen im Schwimmbecken. Die Zusatzaufwendung wurde per Mehrheitsbeschluss der SPÖ im Gemeinderat beschlossen.
"Laienhaft" und "dilettantisch"
"Die laienhafte Herangehensweise der SPÖ beim Umbau der Sauna kommt den Bürgern teuer zu stehen. Bei den Kosten hat sich die SPÖ um 31,5% verkalkuliert, was der Bevölkerung 480.000 Euro brutto mehr kosten wird, Kosten von insgesamt brutto 2 Mio. Euro. Jeder Häuselbauer, der sich beim Bau seines Hauses so verkalkuliert, hat ein großes Problem. Die SPÖ belastet einfach die Bürger", fasste Klaus Otzelberger (FPÖ) zusammen und fordert ein Ende des diesbezüglichen "Dilettantismus". Komplettiert wird die tobende Opposition durch St. Pöltens Grünen Markus Hippmann, der den Bezirksblättern erklärte:
"Es stellt sich mir die Frage, wie man solche scheinbaren Mängel übersehen oder vergessen konnte. Das SPÖ-Projekt Aquacity kostet uns jedes Jahr aufs Neue sehr viel Geld, das an anderer Stelle sicherlich besser aufgehoben wäre."
Versuch "schlecht zu reden"
"Es wird hier offensichtlich versucht, die Saunacity schlecht zu reden", hieß es dazu mit sachlicher Gelassenheit aus dem Rathaus. Die Kostenschätzung sei gemäß ÖNORM noch in der Vorentwurfsphase, somit auch die Mehrkosten jedenfalls innerhalb der Toleranzgrenzen. "Das zeigt, dass es nicht um den direkten Sachverhalt geht, sondern darum, politisches Kleingeld daraus zu schlagen und die neue Saunacity schlecht zu reden. Die Wortmeldungen im Gemeinderat zeigen, dass bewusst oder unbewusst Äpfel mit Birnen verglichen werden", wurde abschließend festgehalten.
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