"Very good for Hollywood", St. Pölten
St. Pöltnerin goes Hollywood
St. Pöltnerin Iris erzählt den BezirksBlättern und in der Serie "Very Good for Hollywood" über ihr Leben in Los Angeles.
ST. PÖLTEN. In der neuen Serie "Very Good for Hollywood" erzählen Österreicher über ihr Leben in den USA. Darunter auch die St. Pöltnerin Iris, welche auch den BezirksBlättern einige Fragen zu ihrem Leben beantwortete.
Wie kam es zum Umzug nach Los Angeles?
Iris: 2014 hatte ich die Möglichkeit, beruflich nach Los Angeles zu gehen, aber schon davor war ich für längere Auslandsaufenthalte in den Staaten. Im Jahr 2005 erstmals in Seattle, Washington, wo ich für mehrere Jahre gelebt, gearbeitet und studiert habe. Seit meiner Teenagerzeit war mir aber schon klar, dass es mein Ziel ist, in den USA zu leben.
Wie war die Umstellung durch den Umzug nach Los Angeles?
Die Freude war groß, daher war die Umstellung relativ einfach. Ich bin nicht Hals über Kopf nach Amerika gezogen, in der Hoffnung, über Nacht den American Dream zu leben. Es war ein gezielter und kalkulierter Aufbruch in den Westen mit Vorplanung. Es war sehr spannend, in Los Angeles Fuß zu fassen, Apartment mieten, Führerschein machen und Behördengänge erledigen. Vor allem der Supermarkt war anfangs sehr unterhaltsam; wenn man bestimmtes Essen nur aus dem Fernsehen sieht und dann bei sich daheim im Kühlschrank findet. Das ist anfänglich etwas bizarr.
Welche Tipps geben Sie denen, die nach Amerika gehen?
Alles, was man im Fernsehen sieht, vergessen, auch das, was man auf Social Media sieht, weil es einfach nicht echt ist. Hier ist viel Schall und Rauch. Und ein guter Tipp ist auch, flexibel zu bleiben, egal wieviel man plant. Amerika ist unberechenbar und nur wenn man schnell und gut adaptierbar ist, kann man hier Erfolg haben.
Was gefällt Ihnen in den USA?
Mir gefällt an den USA und vor allem an Los Angeles, dass es den American Dream noch immer gibt. Es ist zwar nicht mehr der klassische Millionär-über-Nacht-Traum, sondern eher die Freiheit zur Verwirklichung, die hier noch möglich ist. Auch die Lebenseinstellung ist etwas, das es mir angetan hat. Mein Umfeld und meine Freunde in Los Angeles sind ambitionierte, dankbare und kreative Menschen, die sich gegenseitig anfeuern und um nichts neidig sind. Das ist unglaublich erfüllend und extrem motivierend.
Könnten Sie sich vorstellen, wieder nach Österreich zu ziehen?
Derzeit kann ich es mir nicht vorstellen, wieder nach Österreich retour zu kommen. Ich fühle mich hier wohl und bin in einer Art und Weise in Los Angeles angekommen, es war immer schwer, mich in Österreich einzufügen oder reinzupassen. Ich nenne L.A. "my beautiful mess und melting pot of cultures", genau das, nach dem ich schon immer gesucht habe.
Vermissen Sie manchmal Österreich? Wenn ja, was genau?
Meine Familie und ein paar sehr liebe Freunde, auch das Essen geht mir gewaltig ab. Jedes Mal, wenn ich auf Besuch in Österreich bin, komme ich mit einer Must-have-Liste an Gerichten und Restaurants, die ich abhaken muss. Schnitzel mit Kartoffelsalat, Leberkässemmel und Dürüm stehen da ganz oben. Eine weitere Sache ist, dass man in Österreich noch viel zu Fuß erledigen kann, in den USA macht man immer alles mit Auto, da es so weitläufig verteilt ist.
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