Trio Wanderer
Die "Wanderer" haben einander beim Studium in Paris kennengelernt und eines der mittlerweile erfolgreichsten Klaviertrios gegründet. Ihren Namen haben sie nicht als Anspielung auf ihr Leben als reisende Virtuosen gewählt, sondern zu Ehren Franz Schuberts und wegen ihrer Liebe zur deutschen Romantik. Das Thema des geheimnisvollen, überall fremden "Wanderers" ist eines ihrer Leitmotive. Es darf auch für die Stücke dieses Konzerts gelten. Die "Geister" Beethovens sind zwar nur im zweiten Satz seines Klaviertrios op. 70/1 zu hören und verdanken ihre Existenz einem "Macbeth"-Vermerk des Komponisten, doch wichtiger ist ohnehin, wie weit hier im Jahre 1808 die Expressivität Schuberts schon vor ausgeahnt wird.
Dieses Stück wurde zum Vorbild für das Klaviertrio Nr. 1 von Robert Schumann, der anno 1847 seinem Tagebuch "Triofreuden" anvertraute, die von der geliebten Clara begeistert begrüßt wurden: "Es klingt wie von einem, von dem noch vieles zu erwarten steht, so jugendfrisch und kräftig …". Es wurde zu einem der am meisten gespielten Werke der Gattung. Der "große Künstler", dessen Angedenken Tschaikowski 1881 sein Trio op. 50 widmete,war ein früh verstorbener Freund, der Pianist Nikolai Rubinstein. Der russische Meister zeigt sich in diesem von starkem Ausdruck geprägten, zwischen tiefer Trauer und elegischem Trost ausgewogenen Stück auch als Erneuerer der Form, die eher einer symphonischen Dichtung entspricht als der traditionellen Kammermusik.
Großer Saal
Sa 17. November 2012 19:30 Uhr
Weitere Informationen und Online-Ticket-Bestellung unter: http://www.festspielhaus.at/programm/12-13/festival-tastenmusik/trio-wanderer
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