Natur und Umwelt

Was es zum Naturdenkmal alles braucht

Unsere Natur gehört geschützt, unter anderem geschieht das durch Denkmäler. Aber was genau ist das?

ST. PÖLTEN. Fast täglich geht man an den kleinen Wundern der Natur vorbei, ohne sie richtig wahrzunehmen – Naturdenkmäler gibt es überall und besonders viele in St. Pölten.

Vom Baum zum Denkmal

"Als maßgebliche Rechtsgrundlage im Zusammenhang mit Naturdenkmälern und den rechtlichen Konsequenzen ist § 12 NÖ NSchG 2000 zu nennen", weiß Sandra Klingelhöfer vom Land Niederösterreich. Oder auch vereinfacht gesagt: Naturgebilde, die sich durch ihre Eigenart, Seltenheit oder besondere Ausstattung auszeichnen, der Landschaft ein besonderes Gepräge verleihen oder die besondere wissenschaftliche oder kulturhistorische Bedeutung haben, können mit Bescheid der Behörde zum Naturdenkmal erklärt werden.

Das gibt's

Zum Naturdenkmal kann so einiges erklärt werden, zum Beispiel Klammen, Schluchten, Wasserfälle, Quellen, Bäume, Hecken, Alleen, Baum- oder Gehölzgruppen, seltene Lebensräume, Bestände seltener oder gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, Felsbildungen, erdgeschichtliche Aufschlüsse oder Erscheinungsformen, fossile Tier- oder Pflanzenvorkommen sowie Fundorte seltener Gesteine oder Mineralien. Aber nicht nur das Gebilde selbst kann ein Denkmal sein, auch die Umgebung rund um das Denkmal kann miteinbezogen werden, sofern sie eine Bedeutung für das Erscheinungsbild hat.

So passiert's

"Die Behörde oder das Magistrat führen ein Verfahren durch, in dem geprüft wird, ob das Gebilde die Kriterien erfüllt. Falls zutreffend, wird es mit Bescheid zum Naturdenkmal erklärt und im Naturschutzbuch Naturdenkmal veröffentlicht", so die Expertin.

Pflege und Erhaltung

"Für Pflege und Erhaltung ist der Grundeigentümer oder der Verfügungsberechtigte zuständig. Er hat auch jede Gefährdung, Veränderung oder Vernichtung des Naturdenkmales sowie die Veräußerung des in Betracht kommenden Grundstückes der Behörde unverzüglich anzuzeigen", berichtet Klingelhöfer weiter. Einheitliche Erhaltungsmaßnahmen gibt es aber nicht, da diese vom Schutzcharakter des Denkmals abhängig sind. Eines ist aber immer gleich: es dürfen am Naturdenkmal keine Eingriffe oder Veränderungen vorgenommen werden, auch in der Umgebung darf nichts verändert werden, wenn diese Auswirkungen auf das Denkmal hätte. Lediglich Maßnahmen, die dem Schutz und der Pflege des Naturdenkmales dienen und im Einvernehmen mit der Naturschutzbehörde gesetzt werden, sind erlaubt.