St. Pölten
Weiter Bewerbungsflaute bei Kinderfacharztstelle
In der Landeshauptstadt hat aktuell ein Kinderarzt seine Praxis für kleine Kassenpatienten geöffnet. Doch baldige Unterstützung ist derzeit nicht in Sicht: In der soeben zu Ende gegangenen Bewerbungsrunde hat sich kein Kandidat gemeldet.
ST. PÖLTEN (pw). Die Diskussion um den vorherrschenden Kinderärzte-Mangel in St. Pölten nimmt kein Ende. Auch in der soeben zu Ende gegangenen Bewerbungsrunde für den Fachbereich Kinder- und Jugendheilkunde in St. Pölten sind keine Bewerbungen eingelangt. Die Stellen werden bei der Ärztekammer erneut ausgeschrieben – die nächste Runde endet am 14. November.
"Beim Fach 'Kinder- und Jugendheilkunde' ist ein generelles österreichweites Problem festzustellen. In der Vergangenheit wurden zu wenig Kinderärzte ausgebildet. Die Politik – aber auch die Spitäler – sind dringend gefordert. Die NÖ Gebietskrankenkasse hat immer wieder darauf hingewiesen. Wir als NÖGKK steuern dem entgegen, indem wir zahlreiche Anreize schaffen und den Beruf attraktiver machen", erklärt Walter Sohler von der NÖGKK.
Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse habe in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um Kassenplanstellen aufzuwerten und den Ärzten eine bessere Work-Life-Balance zu verschaffen – etwa die Schaffung von halben Planstellen mit reduzierten Mindestordinationszeiten, oder die Möglichkeit, dass sich mehrere Ärzte in Gruppenpraxen zusammenschließen. Das bringt den Medizinern nicht nur mehr Freizeit, sondern begrenzt auch ihr unternehmerisches Risiko. Auch die geplante Erhöhung der Ärztehonorare soll sich positiv auf die Kassenstellen auswirken.
Hausarzt
Die NÖGKK verweist darauf, dass Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen auch von Allgemeinmedizinern durchgeführt werden können. "Deshalb raten wir unseren Versicherten, bei ihrem Hausarzt nachzufragen, ob er oder sie diese Leistungen erbringt. Ebenso können bestimmte Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen von Fachärzten wie etwa orthopädische Untersuchungen durchgeführt werden", hält Sohler fest.
Es gäbe in der Stadt und im Bezirk St. Pölten derzeit so viele Kassenärzte wie noch nie zuvor. "Insgesamt 181 Planstellen, davon sind zweieinhalb Stellen unbesetzt", so Sohler. Die Bewerbungsflaute in der Landeshauptstadt zieht sich aber weiter hin: In St. Pölten versieht derzeit ein Kassen-Kinderarzt seinen Dienst.
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