LUP
Zukunftsmodell für die Landeshauptstadt: Gratis-Öffis
Für Stadtrat Markus Krempl-Spörk verlangen Zuzug und Kulturhauptstadt innovative Verkehrsmaßnahmen.
ST. PÖLTEN (pw). Vor fünf Jahren startete VP-Stadtrat Markus Krempl-Spörk seine Aktion "LUP-Wünsche". "Damals war mir noch nicht klar, wie sehr den St. Pöltnern das Thema öffentlicher Verkehr unter den Nägeln brennt. Fünf Jahre später zeigt sich, was man alles bewegen kann, wenn man hartnäckig an etwas arbeitet", erklärt er. Auf sein Erfolgskonto verbucht er den Sonn- und Feiertagsverkehr auf neun von 13 Linien, neue Linienführungen sowie mit Ragelsdorf und Weitern den Anschluss weiterer Stadtteile an das LUP-System.
Zukunftsmodell
Sein nächstes Ziel ist die schon seit Längerem diskutierte Senkung der Gebühren für die Jahreskarte (von 372 auf 200 Euro). "Der SPÖ-Mehrheit ist der Stadtbus LUP weniger als ein Prozent des Jahresbudgets der Landeshauptstadt wert. Klare Prioritäten sehen anders aus, deshalb muss klar sein, was die nächsten Haltestellen zur Weiterentwicklung des LUP sind: Gratis Öffis in der Landeshauptstadt", erklärt Krempl-Spörk. Das stetige Wachstum der Landeshauptstadt, aber auch die Bewerbung zur Kulturhauptstadt verlangen seiner Meinung nach innovativen Lösungen.
„Die Stadt hat eine Resolution an das Land geschickt, in der ein ermäßigtes Ticket für den Zentralraum gefordert wird. Wenn die Opposition 'Gratis Öffis' fordert, soll sie auch dazusagen, wie das finanziert werden kann“, erklärt Vizebürgermeister Franz Gunacker.
Das LUP-Budget betreffend kontert die Stadt: "Dass die Kosten beim LUP so niedrig liegen, liegt zum einen im äußerst effizienten System unseres Schweizer Verkehrsplaners Hannes Müller und zum anderen im hervorragenden Ergebnis der Ausschreibung." Außerdem sei man nicht alleiniger Träger des öffentlichen Verkehrs, dieser sei im Gesamtkonzept des VOR eingebettet, wo etwa die Abstimmung zwischen Stadt- und Regionalbussen vorangetrieben wird.
Keine Investitionen
Kritik übt Krempl-Spörk auch an den schleppenden Verkehrsmaßnahmen: "Dem vorgesehenen Zeitplan im Generalverkehrskonzept hinken wir Jahre nach, weil das Geld in der Stadt fehlt. Der Bau von verkehrsentlastenden Maßnahmen im Stadtkern wäre bereits mit 2019 vorgesehen gewesen, jetzt sind wir weiter davon entfernt als je zuvor“, zeigt sich Krempl-Spörk davon überzeugt, dass man angesichts der 60.000-Einwohner-Jubelmeldungen in der Verkehrsplanung die Ärmel aufkrempeln sollte, um dringende Projekte umzusetzen. Dass die Umsetzung des Generalverkehrskonzeptes dem Zeitplan hinterherhinkt, weist die Stadt auf Anfrage zurück. Alle größeren Projekte seien in Umsetzung oder bereits umgesetzt. Dazu zähle die Kerntangente Nord mit neuer Traisenbrücke. Das Budget für den öffentlichen Verkehr liege 2019 bei 1,84 Mio. Euro (plus 100.000 für den Haltestellenausbau).
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