Rallye W4
Rallye W4: Luca Waldherr’s stürmische R5-„Feuertaufe“

Foto: Harald Illmer
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Luca Waldherr konnte sich bei seiner Premiere in einem Fahrzeug der R5-Kategorie kontinuierlich steigern und lag nur noch zwei Sekunden von einem Podestplatz entfernt - auf dem Rundkurs Altenburg jedoch endeten die Podiumsträume - doch viel wichtiger ist: Luca konnte im Citroen DS3 R5 auf Anhieb Top-Zeiten fahren - jetzt werden Sponsoren gesucht.

NÖ/WALDVIERTEL (red.) Manfred Stohl, als Gruppe N-Weltmeister 2000, WRC-Vierter 2006 und als Betreiber von Stohl Racing respektive STARD ein anerkannter Vorreiter im internationalen Motorsport, stand inmitten der gemischten Truppe aus Stohl Racing- und Waldherr Motor-Sport-Mechanikern und wartete geduldig auf den rot-weißen Citroen DS3 R5, der vom Zielbogen der Rallye W4 kommend erwartet wurde. Mit einem Glanz in den Augen sagte Stohl sichtlich gerührt: „Ich bin stolz auf Luca. Er ist ein Mensch, der für diesen Sport lebt und ich freue mich, dass es für ihn aufwärts geht - und ich hoffe, dass wir den gemeinsamen Weg fortsetzen können...“

Foto: Harald Illmer

Als dann Luca Waldherr den Citroen „nachhause“ brachte, war in seinen Augen noch das Wetterleuchten einer aufregenden, einer stürmischen R5/rally2-Premiere zu sehen - ein großartiges Debüt, gewürzt mit Höhen und Tiefen. Ein Debüt als „Dankeschön“ für die erfolgreiche Pilotierung des von Opel Österreich eingesetzten Opel Corsa e-Rally im Opel e-Rally Cup, finanziert von Manfred Stohl, Wolfgang Scherleitner (Eigentümer von Sponsor OBM) und dem Geschäftsführer der neuen Waldherr Motor-Sport GmbH.

Begonnen hatte das R5-Abenteur mit einer Testfahrt im Vorfeld der Rallye W4, erzählt Luca Waldherr: „Nach diesem Test habe ich meine Erwartungen heruntergeschraubt, um keinen zu großen Druck aufzubauen. Ich wollte einfach Spaß haben.“

“Stein vom Herzen - wir sind dabei!“

Dass man als ORM2WD-Staatsmeister 2018 bei der ersten Rallye in der weltweit zweithöchsten Kategorie auch „etwas wissen will“, erklärt sich von selbst. Und so gibt Luca offen zu, dass ihm nach der viertschnellsten Zeit auf der ersten Sonderprüfung „ein großer Stein vom Herzen gefallen“ ist: „Ich wusste nun: Wir sind dabei! Die weichen Reifen, für die wir uns entschieden haben, waren auf den ersten beiden Prüfungen okay. Aber ich habe auf SP1 die Bremse sehr stark beansprucht - sich die Bremse einzuteilen, ist etwas, das man beim R5-Fahren sehr wichtig ist. Zwischen SP2 und SP3 haben wir die Bremsen entlüftet, die Pirelli-Reifen waren noch in sehr gutem Zustand.“

Nach vier von acht Sonderprüfungen lagen Luca Waldherr und seine Copilotin Claudia Maier (ehemals Dorfbauer) auf dem vierten Gesamtrang. Luca: „Und ich wusste: Die Prüfungen Manhartsberg und Altenburg kommen meinem Fahrstil sehr entgegen!“

Sturm auf’s Podium - scheitert auf Runde2

Prompt gelang auf beiden Prüfungen jeweils die drittschnellste Zeit - auf SP6 fehlten Luca nur zwei Sekunden auf Bestzeithalter Simon Wagner. Luca merkt an: „Man darf nicht vergessen, dass die ersten fünf bis sechs Autos top-rally2-Fahrzeuge waren - umso stolzer bin ich darauf, dass Manfred und meine Burschen den Citroen so gut hingestellt haben.“

Jetzt fehlten Luca Waldherr nur noch 2,1 Sekunden auf einen Podiumsplatz! Luca erzählt: „Wir haben die Reifen von vorne nach hinten gewechselt und haben gesagt: ‚Wir attackieren nochmal!‘ Auf der ersten Runde des Rundkurses Altenburg fuhren wir auch gleich einmal schneller als davor. Doch dann lief ich auf den vor mir fahrenden auf, er hat mich nicht gesehen und ich fuhr sehr knapp auf um mich bemerkbar zu machen - so wurde der Kühler vom Schlamm verklebt und die Motortemperatur schoss in die Höhe! Wir sind dann im Road Modus mit grenzwertiger Wassertemperatur ins Ziel der SP gefahren, auf der ich mehr als eine Minute verloren habe.“

Powerstagepunkt und Gesamtrang 5

Nach den „Höhenflügen“ am frühen Nachmittag, nachdem der Sprung auf das Podium realistisch erschien, musste Luca nun die auf SP7 erlebte Enttäuschung wegstecken und den Podiumsplatz schweren Herzens abhaken. Doch schnell kehrte die Waldherr’sche Energie zurück: „Unsere Mechaniker haben die etwas in Mitleidenschaft gezogene Front des Citroen wieder toll Instand gesetzt - es stand ja noch die Powerstage auf dem Programm! Ich wollte einen würdigen Abschluss dieser so intensiven Premiere und konnte tatsächlich auch hier die dritte Gesamtzeit fahren.“ Im Endklassement landeten Luca Waldherr und Claudia Meier auf dem fünften Gesamtrang.

Auch wenn der mögliche Podestplatz nicht geklappt hat kann Luca Waldherr sehr zufrieden auf seine R5-„Feuertaufe“ zurückblicken - denn er hat mehr als nur einmal gezeigt, dass er den für das Podium nötigen Speed fahren kann. Und so wurde das „Dankeschön“ des oben erwähnten Trios zu einem echten Saisonhighlight. Luca nickt und merkt an „ich bin so dankbar, dass sie mir das ermöglicht haben...“

Auf Sponsorensuche

Während der Citroen DS3 R5 nun wieder auf Asphaltbetrieb umgebaut wird, begibt sich Luca gleich einmal auf Sponsorensuche. Es wird wohl nur Wenige überraschen, dass er es nicht bei einer R5-Rallye belassen möchte. Für die kommende Saison sind zudem weitere interessante Projekte am Plan - etwa eine mögliche zweite Saison im Opel e-Rally Cup: „Ich hoffe, dass wir diese tolle Kooperation Opel Österreich, Stohl Racing und Waldherr Motor-Sport fortsetzen können.“

Die Frage, ob er bei Luca Parallelen zu seiner eigenen Karriere erkenne, bejaht Manfred Stohl - so sei der Weg eines eigenen Teams, welches Rallyeautos vermietet und einsetzt eine Möglichkeit, auch eigene Einsätze zu finanzieren. Stohl kann sich auch vorstellen, dass Luca Waldherr als Pilot seines elektrisch betriebenen Citroen C3 erfolgreich wäre und er „jemand ist, der für ein solches Projekt die Finanzierung organisieren kann“. Man darf also gespannt sein, wohin die Reise geht...

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