Gärtner Martin Artner: „Die Biodiversität ist in Gefahr!“
Alte Kultursorten & Rassen haben keine Lobby
REICHENAU. Früher habe man, so erklärt der Waldviertler Pionier in Sachen Alte Obstsorten, die Kulturpflanzen nach anderen Kriterien beurteilt als heute. War etwa vor 200 Jahren die Lagerfähigkeit von Äpfeln eine immens wichtige Sache, spiele diese in Zeiten von Kühlhäusern nur mehr eine untergeordnete Rolle. Obstsorten, die nach den Weltkriegen als resistent galten, könnten heute, wo man großen Wert auf den sparsamen Einsatz von Spritzmitteln jeder Art lege, durchaus anders beurteilt werden. Diese EU-Richtlinie und deren Umsetzung hätte zur Folge, dass seltene Lokalsorten nicht mehr produziert werden dürften und der Nachwelt höchstens mehr über eine Rettung in botanischen Gärten erhalten werden könnten, so Artner.
„Der Nachteil alter Kultursorten ist, dass sie keine Lobby haben. Saatgut- & Spritzmittelfirmen haben kein Interesse daran, solche Sorten zu erhalten, sie wollen ihre Produkte verkaufen und bringen damit die gesamte Biodiversität in Gefahr“, bringt es Artner auf den Punkt.
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