Bis zu 30% Mehr gefordert
Hilfswerk NÖ geht in Kollektivverhandlungen in die Offensive

Michaela Hinterholzer, Präsidentin Hilfswerk Niederösterreich (r.) sowie Christoph Gleirscher, Geschäftsführer Hilfswerk Niederösterreich und Teilnehmer der KV-Verhandlungsrunden (l.). | Foto: Bernhard Schabauer
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  • Michaela Hinterholzer, Präsidentin Hilfswerk Niederösterreich (r.) sowie Christoph Gleirscher, Geschäftsführer Hilfswerk Niederösterreich und Teilnehmer der KV-Verhandlungsrunden (l.).
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Die Vorstellungen bei den Kollektivvertragsverhandlungen für Pflegekräfte gehen weit auseinander. Während Arbeitgeber wie das Hilfswerk NÖ die Inflation abgelten wollen, fordert die Gegenseite bis zu 30 Prozent mehr Gehalt.

NÖ. Michaela Hinterholzer, die Präsidentin vom Hilfswerk Niederösterreich, ging als Arbeitgeberin für rund 2.700 Pflege-Mitarbeiter im Unternehmen, in den aktuell laufenden Verhandlungen um den Kollektivvertrag (KV), in die Offensive:

"Wir müssen alles dafür Tun, dass wir die Mitarbeiter in der Pflege halten, aber auch Junge, Um- und Quereinsteiger motivieren, in die Branche einzusteigen."

Denn es brauche in nächster Zeit sehr viele Menschen in der Pflege. Deshalb sei das Angebot, die Inflation abzugelten, sehr fair. Forderungen von umgerechnet bis zu 30 Prozent Mehr an Gehalt für insgesamt 130.000 Beschäftigte würden sich nicht finanzieren lassen.

"Wer soll das bezahlen"

Hinterholzer fragt daher: "Wer soll das bezahlen?". Ihr Wunsch an die Gewerkschaften ist, den Beruf nicht schlecht zu reden. Zudem fordert sie vom Bund eine Agentur für die Anwerbung von Pflegekräfte aus dem Ausland für das gesamte Bundesgebiet aufzustellen.
Christoph Gleirscher, Geschäftsführer vom Hilfswerk Niederösterreich und Teilnehmer der KV-Verhandlungsrunden, moniert ebenfalls den Forderungskatalog der Gewerkschaft: "Forderungen nach einer 35-Stunden-Woche bei gleichzeitigem Personalausgleich, 15 Prozent oder mindestens 400 Euro mehr Gehalt, sowie einer Erhöhung aller Zuschläge, erweisen uns einen Bärendienst." Man könne sich die Mitarbeiter nicht schnitzen und man müsse bei derartigen Forderungen auch dazusagen, dass die angebotenen Leistungen dann ebenfalls um bis zu 30 Prozent mehr kosten würden.

Eine große Aufgabe sieht Gleirscher darin, einen Großteil jener 49.000 Personen in Österreich, die eine Pflege-Ausbildung gemacht haben, aber nicht in der Branche arbeiten, wieder zurückzugewinnen. | Foto: pixabay
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Fortsetzung am 16. November

"Wir müssen Vollzeit belohnen, nicht die Teilzeit aktivieren", so Gleirscher, der auf die Gemeinnützigkeit des Unternehmens verweist und die ideale Zeit für ein Aufleben der Sozialpartnerschaft sieht. Derzeit gebe es 49.000 Menschen in Österreich, die eine Pflege-Ausbildung gemacht haben, aber nicht in der Branche arbeiten – diese gelte es wieder zurück in die Pflege zu bringen.
Die nächste Runde in den Kollektivvertragsverhandlungen steht am 16. November am Programm:

"Wenn wir bis Ende November keinen Abschluss zustande bringen, gehen die Verhandlungen erst im nächsten Jahr weiter"

, stellt Geirscher der Gewerkschaft am Ende noch die Route ins Fenster.

Gewerkschaft bleibt bei Forderungen

Die Chefverhandlerin der Gewerkschaft, Eva Scherz, bestätigt auf Anfrage: "Unsere Forderungen bleiben und wir gehen positiv in die nächste Runde." Ziel sei es aber natürlich einen Abschluss per 1. Jänner 2024 zu erzielen. Die Botschaft, dass Geirscher erst im nächsten Jahr weiterverhandeln wolle, sofern bis Ende November kein Abschluss zustande gebracht werden würde, war Eva Scherz neu.

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