NÖVOG führt modernstes elektronisches Zugsicherungssystem ein
Betriebsleitzentrale und rechnergestütztes Zugleit- und Sicherungssystem im Einsatz.
„Die NÖVOG arbeitet seit Ende 2012 an der Einführung eines modernen und effizienten Zugsicherungssystems. Die Arbeiten gehen gut voran. Das System wird bis Mitte 2014 voll einsatzfähig sein. Dann wird die NÖVOG mit dem derzeit modernsten elektronischen Zugsicherungssystem für Nebenbahnen ausgestattet sein.
In der Leitzentrale im Betriebszentrum Laubenbachmühle laufen die Fäden zusammen“, erklärt Verkehrslandesrat Karl Wilfing. Bei der Schneebergbahn ist das neue Leit- und Sicherungssystem bereits im Herbst in Vollbetrieb gegangen. Bei der Mariazellerbahn befindet es sich derzeit noch in der Simulationsphase. Ziel ist es, alle NÖVOG Bahnen von der Betriebsleitzentrale in Laubenbachmühle aus zu steuern.
Das Unternehmen RDCS Informationstechnologie GmbH wurde mit der Planung, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme beauftragt. „Die neue Software ist bereits seit April 2013 bei der Schneebergbahn im Einsatz und war dort eine wesentliche Voraussetzung für die Einführung des Halbstundentaktes“, informiert NÖVOG Geschäftsführer Gerhard Stindl.
„Auch der Betrieb der Wachaubahn, Waldviertelbahn, des Reblaus Express und der Citybahn Waidhofen soll mit dem System gestützt werden“, so Stindl. „Die neue Betriebsleitzentrale garantiert einen reibungslosen Fahrbetrieb auf höchstem Sicherheitsniveau. Das System überprüft die Betriebsabläufe von Lokführern und Fahrdienstleitung und greift bei sicherheitsrelevanten Situationen ein, um gefährliche Situationen auf der Strecke zu verhindern“, erklärt Wilfing.
„Die Möglichkeiten mit dem neuen Zugleitsystem sind umfassend. Neben der Ortung der Fahrzeuge auf der Strecke, der elektronischen Sicherung der Fahrtstrecke und dem Kollisionsschutzsystem zählen auch die Anzeige von Informationen für den Fahrzeugführer auf einem Display oder die Soll/Ist-Anzeige der Fahrplanlage zum modernen Standard“, erklärt Stindl.
Bevor das System bei der Mariazellerbahn eingeführt werden konnte, wurde die gesamte Strecke im Zuge der kontinuierlichen Sanierungsmaßnahmen technisch aufgerüstet. Die Himmelstreppe ist bereits entsprechend ausgestattet. Derzeit wird das elektronische Zugsicherungs- und Leitsystem bei der Mariazellerbahn in einer Simulationsphase parallel zur bisherigen Fahrdienstleitung verwendet. Bis zum Sommer 2014 soll der Echtbetrieb erfolgen. „In der Leitzentrale gibt der Fahrdienstleiter den Fahrbefehl via computergesteuerter Bedieneinheit, dieser wird verifiziert und über digitalen Datenfunk in den Zug übertragen.
Im Zug befindet sich ein Bordrechner mit digitalem Streckenatlas und auch die Geschwindigkeiten sind im Bordrechner hinterlegt. Bremswege werden von Gefahrenpunkt zu Gefahrenpunkt ständig überwacht. Die Ortung und Positionsbestimmung der Züge erfolgt über GPS und Wegmessung. Künftig werden auch Personal- und Fahrzeugdisposition sowie die Erstellung von Dienstplänen im RDCS-System durchgeführt“, so Stindl.
Auf Basis des Zugleitsystems wird derzeit ein modernes Fahrgastinformationssystem geplant. Als wesentlicher Teil dieser Fahrgastinformation wird eine Bedieneinheit mit Anbindung an das Zugleitsystem zur Abbildung von Bedarfshaltestellen konzipiert.
„Die Fahrgäste der Mariazellerbahn können so mittels einfachen Knopfdrucks bei Haltestellen mit nicht fahrplanmäßigen Anhalten dem Triebfahrzeugführer einen Einstiegswunsch signalisieren. Im Hintergrund werden auch alle Informationsdienste mittels Daten aus dem Zugleitsystem versorgt. So sollen im nächsten Jahr das Vertriebssystem und auch die operativen Betriebswerkzeuge der NÖVOG mit Daten aus dem Zugleitsystem versorgt werden. Dadurch entsteht ein integriertes Gesamtsystem für die gesamte Streckenführung der NÖVOG“, erklärt Stindl abschließend.
RDCS Informationstechnologie GmbH www.rdcs.eu
Informationen zu den Angeboten der NÖVOG erhalten Sie im Internet unter www.noevog.atoder telefonisch im NÖVOG Infocenter (MO-SO, 7:00-17:30 Uhr) unter 02742/ 360 990-99.
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