Bilanz
Trotz schwacher Konjunktur 2023 weniger Arbeitslose in NÖ
Trotz eines zuletzt rückläufigen Wirtschaftswachstums fällt die Bilanz für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt grundsätzlich positiv aus.
NÖ. Während die Arbeitslosigkeit ganz leicht auf 40.787 Personen (davon 18.186 Frauen) gesunken ist, stieg die Zahl der unselbstständig Beschäftigten auf 657.952 (davon 293.239 Frauen) an. Die Arbeitslosenquote lag mit 5,8 Prozent marginal unter dem Wert aus dem Jahr 2022, aber klar unter dem österreichweiten Schnitt von 6,4 Prozent.
Die Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich, Sandra Kern, zieht Bilanz:
„Seit Mai 2023 nimmt die Zahl der arbeitslosen Personen in Niederreich wie im ö-weiten Trend Monat für Monat etwas zu. Mit Hilfe der weiter anhaltenden Arbeitskräftenachfrage seitens der Wirtschaft und intensiver Vermittlungsarbeit des Teams des AMS ist es gelungen, den Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich zu bremsen.“
Im Jahresdurchschnitt verzeichnet das AMS in NÖ einen Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr (-0,5%) als auch gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 um sogar 19,6%.
Weniger Langzeitarbeitslose
Trotz sukzessiv steigender Arbeitslosigkeit ist es dem AMS in NÖ gelungen, Langzeitarbeitslosigkeit weiter deutlich abzubauen.
"Bei meinem Antritt als Landesgeschäftsführerin im Sommer 2023 war meine Devise, die Langzeitarbeitslosigkeit um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu senken. Mit einem Minus von 34,4 Prozent ist das unserem Team sehr eindrucksvoll gelungen. Ich bin sehr stolz auf diese Leistung"
, freut sich Kern. Mit 3.624 Jobsuchenden im Alter bis 25 verzeichnete das AMS im Jahrdurchschnitt 2022 die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in NÖ seit es Aufzeichnung dazu gibt (1987). Geringere Berufserfahrung und schwache Konjunktur machten vor allem jungen Menschen in diesem Jahr stärker zu schaffen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit beträgt in dieser Altersgruppe 8,8 Prozent – eine deutliche Zunahme, aber auf niedrigem Niveau.
Prognose, Schwerpunkte 2024
Für das Jahr 2024 rechnen Wirtschaftsforscher mit einer moderaten wirtschaftlichen Erholung. Mit steigenden Realeinkommen wird ein Impuls vom Konsum der privaten Haushalte ausgehen. Im Baubereich wird sich die Rezession allerdings vertiefen.
Sandra Kern:
„Wir rechnen im kommenden Jahr mit weiter anhaltender Arbeitskräftenachfrage und damit mit einer guten Dynamik am Arbeitsmarkt, die wir in der Vermittlung intensiv nutzen werden. Allerdings laufen Personen mit Vermittlungshemmnissen wie gesundheitlichen Problemen oder Behinderungen, geringer oder nicht mehr nachgefragter Ausbildung bzw. wenig Berufserfahrung Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden. Ihnen gilt unser besonderes Augenmerk.“
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