Mehr Sicherheit am Weg zur Arbeit
Spezialisten aus den Reihen der Polizei präsentierten in St. Pölten Tipps für mehr Sicherheit am Weg zur und von der Arbeit.
ST. PÖLTEN (ip). „Mir ist die Sicherheit von Arbeitnehmern ein großes Anliegen“, begründeten die Vizepräsidentin der Arbeiterkammer Niederösterreich Gerda Schilcher und Präsident Markus Wieser das Engagement für eine Veranstaltung in den St. Pöltner Räumlichkeiten der AK, wo Spezialisten aus den Reihen der Polizei den Teilnehmern unter anderem Tipps für mehr Sicherheit am Weg zur und von der Arbeit präsentierten.
Gefahren minimieren
Es sei die absolute Ausnahme, meinte dazu Landespolizeidirektor Konrad Kogler, dass plötzlich jemand vor Ihnen steht, der Sie attackiert. Man wisse, dass das subjektive Sicherheitsgefühl vor allem von Frauen anders sei. Es stehe den tatsächlichen Zahlen entgegen. Daher sei man seitens der Exekutive einerseits bemüht, den Leuten die übertriebene Angst zu nehmen, andererseits wolle man unter Mitarbeit der Bevölkerung mögliche Gefahren minimieren. „Es gibt auch ein CSI St. Pölten“, erklärte Verbrechensbekämpfer Andreas Bandion und wies auf Unterschiede zwischen Fernsehserien und Realität hin. Als Leiter der Abteilung für Prävention bot er dem vorwiegend weiblichen Publikum Möglichkeiten, die eigene Sicherheit zu erhöhen. Dazu gehöre etwa eine Einzelberatung im Wohnbereich, wo Exekutivbeamte nach einer Risikoanalyse Tipps für individuelle Sicherheitsvorkehrungen geben.
Taschenalarmgerät empfohlen
Zum Hauptthema der Veranstaltung – mehr Sicherheit am Weg zur Arbeit – zeigte Bandion auf, dass es in St. Pölten im Jahr 2017 im öffentlichen Raum fünf Sexualstraftaten, von sexueller Belästigung bis hin zur Vergewaltigung, sowie 18 Raubüberfälle gab. Während erfahrungsgemäß 70 Prozent der Sexualstraftäter bereits bei geringer Gegenwehr, auch schon bei lautem Schreien von ihren Opfern ablassen, sei es bei primitiven, auch gewaltbereiten Räubern wesentlich angebrachter, sich nicht zu wehren, sich dafür aber möglichst viele Einzelheiten des Täters zu merken. Obwohl es im Grunde genommen erlaubt sei, sich mit allen möglichen Gegenständen zu wehren, wird zur Eigensicherung seitens der Exekutive ein möglichst lautes Taschenalarmgerät empfohlen. Am Ende der Veranstaltung begleiteten zwei Exekutivbeamte interessierte Teilnehmer, wie Martina Kremser und Manuela Buchner, auf einem Rundgang im Bereich der Arbeiterkammer bis zum Bahnhof. Der St. Pöltner Sicherheitskoordinator Alfred Effenberger, sowie der Sicherheitsbeauftragte der St. Pöltner Innenstadt Günter Felsenstein gaben dabei praktische Tipps, nahmen aber auch gleichzeitig Anregungen der Betroffenen auf, für die diese Wege auch in der Dunkelheit zum Alltag gehören.
Text und Fotos: Ilse Probst
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