St. Pöltner Dom: 1300 feierten Amtseinführung von neuem Bischof Alois Schwarz

Viel Besuch erwartete den Neu-Bischof Alois Schwarz bei seiner Amtseinführung. | Foto: Foto: Wolfgang Zarl
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ST. PÖLTEN (pa).  Im Rahmen eines Festgottesdienstes im Dom von St. Pölten zeigte Ordinariatskanzler Gottfried Auer die Päpstliche Ernennungsbulle dem Domkapitel und verlas die deutsche Übersetzung des lateinischen Originals. Anschließend übergab Bischof Klaus Küng seinem Nachfolger den Hirtenstab und geleitete ihn zur Kathedra, dem Bischofssitz. Damit hat Bischof Schwarz die Diözese kanonisch (kirchenrechtlich) „in Besitz genommen“.

Papst Franziskus schrieb im Ernennungsdekret: „Wir lösen [...] auf Grund unserer Apostolischen Vollmacht und auf Vorschlag der Kongregation für die Bischöfe das Band mit der früheren Diözese und bestellen dich zum Bischof der Diözese St. Pölten mit allen Rechten und Pflichten, die diesem nach dem kanonischen Recht zukommen.“ Kanzler Auer verlas weiter: „Du wirst daher dem Klerus und Volk deiner Diözese diese deine Wahl und Bestellung bekannt machen, damit sie dich von Anfang an als ihren rechtmäßigen Hirten kennen, anerkennen und dich durch alle guten Werke besonders durch das Gebet in der Ausübung deiner bischöflichen Tätigkeit unterstützen.“

Küng eröffnete die Feier

Bischof Küng, der die liturgische Feier noch eröffnete, legte die Leitung der Diözese symbolisch durch die Übergabe Stabes in die Hände von Bischof Schwarz. Danach setzte sich der neue Diözesanbischof auf die Kathedra, den „Lehrstuhl“ des Bischofs, nach dem eine Bischofskirche auch „Kathedrale“ genannt wird. Dort nahm er die Treueversprechen von Vertretern der verschiedenen Stände und Berufsgruppen der Diözese entgegen: Priester, Ordensleute, Diakone, Pastoralassistent/innen, Religionslehrer/innen, Mitarbeiter der Caritas und der Pastoralen Dienste sowie Pfarrgemeinderäte.

Predigt von Bischof Schwarz

„Ich versichere Ihnen: Ich werde mich mit all meinen Kräften einsetzen für die Kirche in diesem Land und die Menschen in all ihren Bedrängnissen und Nöten.“ Das betonte Alois Schwarz in der Predigt zu seiner Amtseinführung als neuer Bischof der Diözese St. Pölten im Dom.
Für den Bischöflichen Dienst sind dem Nachfolger von Bischof Klaus Küng die Worte von Papst Franziskus aus „Evangelii gaudium“ wichtig: „Der Bischof muss immer das missionarische Miteinander in seiner Diözese fördern, indem er das Ideal der ersten christlichen Gemeinden verfolgt, in denen die Gläubigen ein Herz und eine Seele waren.“
Ein Bischof müsse als Hirte vorne gehen, um den Weg aufzuzeigen und Hoffnung aufrecht erhalten. Er müsse weiters „mitten drin gehen“ und in schlichter und barmherziger Nähe mit dabei sein. Ein Bischof müsse aber auch hinterhergehen, den Langsamen zu helfen und im Langsamen zu lernen. „In diesem dreifachen Dienst und dem Vertrauen, dass das Volk Gottes mit seinem Spürsinn neue Wege findet möchte ich dankbar für den Auftrag des Heiligen Vaters für alle in der Diözese St. Pölten Bischof sein“, so Bischof Schwarz.

Die „Begleitmusik“ zum Amtsbeginn sei auch „von Misstönen durchzogen“, sagte Schwarz: „Es schmerzt mich und ich bedaure, dass dadurch auch Verwirrung herrscht. Ich danke allen, die für mich gebetet haben und weiter beten.“ Die Nachfolge Jesu als Priester sei für ihn „die schönste Entscheidung meines Lebens“. Er wolle sich als Bischof für Strukturen und Prozesse einsetzen, „die jene Menschen, denen Leid und Schmerz widerfahren ist, nicht erneut zu Opfern machen“. Die Debatte und der Umgang mit dem Thema Missbrauch und sexueller Gewalt fordere alle, die Kirche wie auch jede andere Gesellschaftsgruppe. „Wir alle sind dazu aufgerufen, hinzuschauen, heute mehr denn je.“
Schwarz wolle sich auch weiter dafür einsetzen, dass „geeignete Frauen und Männer in leitenden Funktionen in unserer Kirche arbeiten. Als Mensch will ich mit dem Blick auf Christus aufrichten und das Richtige machen. Als Bischof will ich die Verantwortung, die damit verbunden ist, nicht scheuen. Ich wende mich an sie alle, auch an die Kirche, um mich mit Ihnen unter das Bild des Gekreuzigten zu stellen, der uns erforscht und kennt.“ Gott bringe uns Menschen manchmal in verantwortliche Positionen, um immer wieder erfahren, dass wir von uns aus schwach, zerbrechlich, mühselig und beladen seien. Im Blick auf die vielen drängenden Nöte der Menschen um uns, merkten wir auch unsere Grenzen und Unzulänglichkeiten. Schwarz: „Ich versichere Ihnen: Ich werde mich mit all meinen Kräften einsetzen für die Kirche in diesem Land und die Menschen in all ihren Bedrängnissen und Nöten.“

Weg von Bischof Küng fortsetzen

Schwarz bedankte sich bei seinem Vorgänger Bischof Klaus Küng, und versicherte Kontinuität: „Deinen Weg werde ich weitergehen.“ Der Dank galt auch Weihbischof Anton Leichtfried sowie Prälat Eduard Gruber, den er in seinem Amt als Generalvikar bestätigte und der Feiergemeinde vorstellte. Wie bereits bei der Pressekonferenz nach der Ernennung betonte Bischof Schwarz auch in seiner Antrittspredigt die Verbundenheit mit seinem priesterlichen Brüdern, den Äbten und den Stiften, den Ordensleuten und den Diakonen. Er unterstrich die Bedeutung der Sendung der Laien und Laienorganisationen und ermutigte alle, „Zeugen des Evangeliums und Botschafter des Glaubens“ zu sein und zu bleiben. Die Caritas – „unsere Caritas“, wie er es betonte – sei für ihn ein „verlässliches Gesicht der Nächstenliebe“ in der Diözese St. Pölten.
In seiner Predigt ging Bischof Schwarz auf das Tagesevangelium mit dem Blick auf Trauer und Hoffnung insbesondere ein. Sein Augenmerk der Homilie lag auf der Begegnung einfacher Menschen mit Jesus, der den Tod besiegt. „Mein Zugang ist der, der auch im heutigen Evangelium deutlich wird: Auf die Menschen zugehen, mit ihnen Gott suchen und dann auf die Welt schauen“, so Schwarz: „Mensch – Gott – Welt, in dieser Reihenfolge“. Die Frohbotschaft zeigt uns Jesus von Nazareth, „der uns wissen lässt, dass der Tod das Sterben beendet, aber nicht das Leben".

„Steh auf Mensch, steh' auf Kirche, steh' auf Gesellschaft!“

Als hörender Bischof spüre er, dass „die großen Fragen der Kirche auch die großen Fragen der Gesellschaft sind“, so Schwarz, und thematisierte den technischen Fortschritt, die Solidarität der Menschen, Sinn und Zweck von Arbeit und Ruhe sowie den Blick auf die Schwächsten ebenso wie die Perspektive auf Jugendliche und Familien und die Sorge um die ungeborenen Kinder. Als Antwort auf die drängenden Fragen unserer Zeit fand er klare Worte: „Jesus steht uns gegenüber und zeigt uns den Weg wenn er sagt 'Steh' auf!'", und führte fort: „Steh auf Mensch, steh' auf Kirche, steh' auf Gesellschaft!“.
Seine zukünftige Arbeit in der Diözese will Schwarz mit dem Blick auf die Menschen und Jesus Christus und treu dem Evangelium leben, und betonte einmal mehr das Prinzip Hoffnung: „Geben wir dem Denken und dem Tun, dem Glauben und dem Beten, der Hoffnung und den Träumen Heimat in der Kirche in Niederösterreich, in der Kirche in der Diözese St. Pölten.“


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