Heimopferentschädigung angeblich in Puff und Casinos verprasst

Staatsanwalt Leopold Bien | Foto: Probst
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ST. PÖLTEN/HERZOGENBURG (ip). Wegen schweren Betruges muss sich ein 25-jähriger Türke am Landesgericht St. Pölten verantworten. Staatsanwalt Leopold Bien legt dem dreifach teils einschlägig vorbestraften Mann zur Last, er habe einem St. Pöltner Versicherungskaufmann insgesamt über 44.000 Euro herausgelockt. Die leugnende Verantwortung des Angeklagten führte zur Vertagung des Prozesses.

Geld als Heimopferentschädigung erwartet

Mit kleineren Beträgen von 20 Euro habe er dem Beschuldigten, den er schon seit Jahren kenne, bereits früher ausgeholfen und als er im Sommer 2017 angeblich im Gefängnis saß, habe er ihm insgesamt 4.600 Euro unter anderem für eine Kaution geliehen, um aus der Haft freizukommen. Tatsächlich befand sich der Türke, mit Fußfessel, außerhalb der Gefängnismauern. Schriftliche Vereinbarungen habe es keine gegeben, der Angeklagte versprach jedoch, alles zurückzuzahlen, sobald er wieder Geld habe. Und dieses Geld erwartete der Türke vom Land Niederösterreich als Heimopferentschädigung. Von den insgesamt zugesprochenen 15.000 Euro, erhielt er Anfang Jänner dieses Jahres das erste Drittel.

"Er war jeden Tag im Bordell"

„Haben Sie ihm das Geld jetzt schon zurückgegeben?“, wollte Richter Slawomir Wiaderek wissen, nachdem der Türke zu Beginn des Prozesses von seinen aktuellen Schulden in Höhe von 4.000 Euro sprach. Nein, er habe den Ausgang des Prozesses abwarten wollen, meinte der 25-jährige Arbeitslose. Immerhin gehe es hier ja auch noch um den Vorwurf, dem Versicherungskaufmann für angebliche Investments weitere 39.000 Euro herausgelockt zu haben. „Das Geld arbeitet für sich selbst“, habe er dem „Investor“ versichert, der seinerseits im August 2017 von gemeinsamen Bekannten erfuhr, dass der Türke mit Geld nur so um sich werfe, während er selbst nun Kredite zurückzahlen müsse, die er für das „Bombengeschäft“ aufgenommen hat. Dabei habe ihm der Angeklagte sogar gesagt, dass er bei der Bank falsche Angaben machen solle, um überhaupt Kredite zu bekommen.
„Er war jeden Tag im Bordell“, habe ein Bekannter erzählt. Dort habe er die Geldscheine nur so auf die Theke geknallt. Casinobegleiter berichteten von hohen Summen, die der Türke regelmäßig eingesetzt habe. Auf die Frage des Richters, woher das Geld gekommen sei, behauptete der Angeklagte, er habe 26.000 Euro gewonnen. Von Investorengeldern wisse er nichts, es gebe dafür auch keine schriftlichen Nachweise.

Staatsanwalt Leopold Bien | Foto: Probst
Richter Slawomir Wiaderek | Foto: Probst

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