Welthundetag
Anita Meikl: "Richtige Hunde-Erziehung macht den Unterschied"

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Am 10. Oktober ist internationaler Hundetag. Züchterin und Trainerin Anita Meikl aus Überfeld klärt über Missverständnisse mit Hunden im Familienalltag auf und spricht über eine oft missverstandene Hunderasse – den Rottweiler. 

ÜBERFELD (stp). "Der tut eh nichts!", ist der übliche Satz, den man von vielen Hundebesitzern hört, wenn einem ein fremder Hund beim Spaziergang plötzlich entgegengelaufen kommt.
"Das habe ich noch nie gesagt. Es ist als Hundehalter nicht nur der falsche Ansatz im Umgang mit dem eigenen Hund, sondern schlicht und einfach falsch", betont Anita Meikl aus Überfeld. Sie ist Hundezüchterin, Trainerin, Expertin für Hunde-Erziehung und Besitzerin von vier Hunden – zwei Rottweiler und zwei Golden Retriever. Sie ist aber auch Hunde-Liebhaberin, Familienmensch, Ehefrau und bald dreifache Mutter. 

Mit gutem Beispiel voran

"Wenn wir mit der Familie unterwegs sind, gehe ich mit gutem Beispiel voran. An einer Hand habe ich meine vier Hunde, auf der anderen Seite gehen meine Kinder", sagt Meikel. Selten erntet sie dafür schiefe Blicke. Die Hunde führt sie ständig an der Leine, meist mit Maulkorb. "Die Leute sehen, dass das funktioniert und sind eher positiv überrascht", so Meikl. Auch in ihrer Nachbarschaft in Überfeld haben sich die Nachbarn an Familie Meikl, die 2016 aus Villach hergezogen ist, und ihre vier großen Hunde gewöhnt. 

"Rotti" ist kein Kampfhund

Dass Rottweiler in der Öffentlichkeit meist als "Kampfhunde" abgestempelt werden, verurteilt sie. "Das sind sie nicht. Ursprünglich sind es Treib- und Wachhunde. Der Rottweiler ist von Grund auf ein freundlicher Hund." Im Kopf der Bevölkerung herrscht allerdings ein anderes Bild – irrtümlich begründet durch Medienberichte von Angriffen auf Kinder und Erwachsene und Symbolbilder zähnefletschender Hunde. 

Erziehung ist das Um und Auf

Hauptverantwortlich dafür, in welche Richtung sich ein Hund – egal welcher Rasse – entwickelt, sind aber zuerst der Züchter und später der Besitzer. "Es beginnt schon in der Erziehung in den ersten acht Wochen. Der Hund muss schon beim Züchter den Alltag im Haushalt mitleben, sich an alle Familienmitglieder, aber auch Geräusche gewöhnen", so Meikl.

"Den Hund richtig lesen!"

Die Hauptursache von Angriffen liege sowohl in der Erziehung des Hundes und dessen Integration in die Familie, aber auch daran, dass viele Besitzer ihren eigenen Hund nicht "lesen" können.
"Gerade bei Kindern ist das oft ein Grund für gefährliche Situationen, aber auch viele Besitzer haben das Problem", so Meikl und weiter: "Ein Hund äußert sich in seinem Verhalten, ob er unter Stress steht oder ihm etwas nicht passt. Man kann schon kleinen Kindern beibringen, auf solche Anzeichen zu achten und diese zu erkennen."

Stress bei Hunden rechtzeitig erkennen

Greift man einen Hund etwa von vorne an beiden Seiten des Gesichtes – wie es kleine Kinder gerne automatisch tun –, erhöht das bereits den Stresslevel des Hundes. "Das äußert sich als erstes meist in einem Gähnen. Das hat dann nichts mit Müdigkeit zu tun", erklärt Meikl. Auch Schmatzen oder ein Schlecken um den Mund signalisiert Stress. "Nimmt man dem Hund dann jegliche Ausweichmöglichkeit und deutet die Signale falsch oder gar nicht, bleibt dem Tier meist nur die Flucht nach vorne", so Meikl und appelliert: "Deshalb sollte man seine Kinder nie mit dem Hund alleine lassen, das gibt es auch bei mir nicht. Ein Hund ist kein Spielzeug – das gilt für alle Rassen."

Mit der richtigen Erziehung schon im Welpenalter und ausreichendem Training kann aber auch ein Rottweiler wie jeder andere Hund zu einem Familienhund werden, ist sich Meikl sicher: "Ausbildung ist wichtig. Es gibt dann aber auch sehr viele Momente, wo meine Kinder und die Hunde gemeinsam auf der Couch kuscheln."

Hundezucht seit drei Jahren

Seit 2016 betreiben Anita und Markus Meikl die Hundezucht mit Golden-Retriever-Zuchthündin Monty. Alle zwei Jahre gibt es einen Wurf, für Ende 2019 ist der nächste geplant. "Die Welpen leben dann acht Wochen lang im Haushalt den Familienalltag mit. Dabei lernen sie schon für die Zukunft", sagt Meikl. Für sie als Züchterin sei es besonders wichtig, die Welpen an die richtigen Leute zu vermitteln.

Ein üblicher Fehler bei der Hundeanschaffung

"Man entwickelt ein Gefühl, ob der Hund zum Interessenten passt", sagt Meikl und nennt das Hauptproblem vieler Menschen in der Hunde-Anschaffung: "Fast jeder geht nach dem Aussehen. Dabei spielt das Wesen eines Hundes und die Umgebung, in der er aufwächst, die größte Rolle. Man muss sich vorher informieren, welcher Hund am besten in die aktuelle Lebenslage passt."

Dass Anita Meikl keine Rottweiler, sondern nur Golden Retriever züchtet, hat auch genau diesen Grund, erklärt sie: "Dann könnte ich bei jedem Wurf die Hälfte selbst behalten. Die meisten, die sich einen Rottweiler anschaffen wollen, machen das aus den falschen Gründen, großteils als Status-Symbol. Und das kann ich nicht mit mir vereinbaren."

Als eingetragene Züchterin ist sie Mitglied beim Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) und hat mehrere Ausbildungen absolviert. Zuchthündin Monty muss regelmäßig untersucht werden, um weiterhin alle Kriterien für einen Zuchthund zu erfüllen.

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