Lag Noreia in Knappenberg?

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Historiker Reinhard Stradner ist sich sicher, den Standort der norischen Hauptstadt gefunden zu haben.

KNAPPENBERG. Seit Jahrhunderten wird nach Noreia gesucht - nach der legendären Hauptstadt des Königreichs Noricum, die zu ihrer Blütezeit vor mehr als 2.000 Jahren etwa 5.000 Einwohner gehabt haben soll, von der aber seit damals jede Spur fehlt. Der steirische Historiker Reinhard Stradner hat sich in den vergangenen Jahren diesem Thema gewidmet - und für ihn steht heute fest: Noreia lag im Gebiet des heutigen Knappenberg!

Doch wie kommt er ausgerechnet auf diesen alten Bergwerksort? Die Antwort auf diese Frage dürfte mit Stradners Lust zusammenhängen, über den Tellerrand zu schauen. "Ich habe in meine Arbeit mehrere Methoden einfließen lassen. Und so kamen bei mir zur Überprüfung von historischen Quellen noch eine auf diesem Gebiet völlig neue Methode hinzu: Die militärische Lagebeurteilung", sagt Stradner, dem seine Erfahrung als Berufsoffizier natürlich zugute kam.

Also stellte er sich die Frage, die sich Befehlshaber heute genauso wie vor tausenden Jahren stellten: Welcher Platz eignet sich aus wirtschaftlicher und auch aus taktischer Sicht am besten, um sich niederzulassen? "Ich habe daraufhin einige Orte taktisch verglichen, an denen die norische Hauptstadt in der Vergangenheit vermutet wurde - und bei Knappenberg passt einfach alles", sagt Stradner. Die Zugänge, Engstellen in der Mösel und im Hörfeld-Moor, hätten sich leicht verteidigen lassen - und rund um Knappenberg gab es genug Quellen, Holz und Weideflächen. "Dadurch waren die Bewohner Noreias von überlebenswichtigen Versorgungsgütern unabhängig und gleichzeitig an einem geschützten und gleichzeitig leicht zu sichernden Plateau", so Stradner, "das sind einige Faktoren in der Lagebeurteilung, die sich auch in den letzten Jahrtausenden nicht geändert haben."

Und noch etwas hat zum Aufstieg Noreias beigetragen: Das berühmte norische Eisen, aus denen Waffen und Rüstungsteile geschmiedet wurden, die härter und robuster waren als alles andere. "Ich würde sogar sagen, das römische Reich hatte einen großen Teil seiner Expansion diesem Norischen Eisen zu verdanken", so Stradner, der in den nächsten Monaten ein Buch über seine Forschungsergebnisse präsentieren will.

Doch wie sieht es mit Beweisen für Stradners Theorie aus? Was das angeht, setzt der Historiker auf Untersuchungen vor Ort. "Ich habe bereits eine Trockenmauer und zwei Hügelgräber im unmittelbaren Umfeld von Knappenberg lokalisiert. Ich hoffe, dass man mit modernen Untersuchungsmethoden, die bereits vorort zu wissenschaftlichen Forschungszwecken abrufbar wären, auf weitere Spuren stoßen wird", sagt Stradner. Ein Fürstengrab wäre natürlich der Jackpot - und der größte Hinweis darauf, dass Knappenberg früher wirklich Hauptstadt eines Königreichs war.

INFO: Die Suche dauert bereits Jahrhunderte

Bereits im 18. Jahrhundert wurde nach Noreia gesucht - damals vermutete man die Lage bei Murau oder Neumarkt in der Steiermark. Es folgten wilde Spekulationen, laut denen Noreia auf dem Magdalensberg, auf dem Zollfeld sowie im Gemeindegebiet von Liebenfels liegen müsse. Weitere vermutete Orte waren die Gurina bei Dellach im Gailtal, Lölling bzw. Semlach bei Hüttenberg oder des steirische Wildbad Einöd geortet. Die jüngste Theorie für die Lage Noreias stammt von Paul Gleirscher, der die Stadt auf der Gracarca, einem Höhenzug am Klopeiner See, vermutet.
Kurios: Als man im Jahr 1929 in St. Margarethen am Silberberg (Gemeinde Mühlen) archäologische Grabungen durchführte, glaubte man zunächst, Noreia entdeckt zu haben. Überschwänglich wurde die Ortschaft 1930 sogar offiziell in Noreia umbenannt. Wissenschaftler sind sich heute jedoch einig, dass die Funde in keinem Zusammenhang mit Noreia stehen

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