Umsiedlungsversuch in der Milleniumssiedlung
Sagen die Tauben nun endgültig "Tschüss"?
ST. VEIT. "Man hätte schon viel früher reagieren sollen, als die Population noch kleiner war", sagt Michaela Dworak von der Vogelhilfe Kärnten, "leider hat man es außerdem mit den falschen Lösungswegen probiert." Die "Taubenplage" in der Milleniumssiedlung hat so manchen Bewohner an den Rand der Verzweiflung gebracht. Nun soll dem ein Ende bereitet werden, doch ganz im Sinne des Tierschutzes. "Mir liegen die Vögel am Herzen", so Dworak weiter, "ich möchte versuchen, die Tauben umzusiedeln um ihnen andere Maßnahmen zu ersparen."
Voliere zum Einfangen
Seit kurzem steht in der Siedlung eine verdunkelte Vogel-Voliere, die Rene Wadl, einer der Bewohner der Siedlung, half aufzustellen. "Es wird jetzt einige Zeit brauchen, bis sich die Tauben an den Käfig gewöhnt haben", fährt die Vogelhelferin fort, "wir haben Futter, Wasser und Nistmöglichkeiten in der Voliere bereit gestellt und wollen sie so hinein locken." Erst wenn die Vögel das Vertrauen haben, immer wieder in den Käfig zurückzukehren, wird ein spezieller "Taubenvorhang" montiert, so dass die Tauben hinein können, aber nicht mehr heraus. "Das ist dann der Zeitpunkt, wo ich mit meinem Campingbus in der Nähe warte und die gefangenen Tauben dann gleich heraus nehmen kann um sie vor Verletzungen zu schützen", erklärt die Pensionistin aus Sachsenburg im Drautal, die sich als "Einfraubetrieb" der Vögel annimmt.
Langsame Aussiedelung
"Ich habe in Kärnten zwei fixe Plätze, wo die Tauben dann bleiben dürfen", fährt Dworak fort, "dort müssen sie allerdings zuerst sechs bis acht Wochen in einer Voliere gehalten werden, sonst würden sie sofort wieder zurück nach St. Veit fliegen." Das Taubenproblem sei, so Dworak, ein von Menschen gemachtes. "Dass sich Tauben so stark vermehren wurde vor Jahrhunderten von Menschen aufgezüchtet", weiß Dworak, "außerdem sind ein Drittel der Tauben, die in Kärnten zum Problem werden, Züchtern abhanden gekommen, die tragen einen Ring am Fuß", weiß die Vogelexpertin, die ehrenamtlich arbeitet und sich alles selbst finanziert.
Keine Garantie
Dass die Umsiedlung funktioniert, hat Dworak schon mehrmals erlebt. "Es gibt aber keine Garantie, dass sich die Tauben so einfangen lassen", so die Vogelschützerin. Bleibt nur zu hoffen, dass die Tauben vom St. Veiter Milleniumspark auf das Umsiedlungsangebot einsteigen.
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