Ernst Benischke
"Wir stehen weiterhin vor herausfordernden Zeiten"
Das Deutsch-Ordens-Krankenhaus in Friesach befindet sich trotz Öffnungen weiter im Pandemiemodus.
FRIESACH. Obwohl die nächsten Öffnungsschritte starten, befindet sich das DOKH Friesach nach wie vor im Pandemiemodus. Soll heißen, dass derzeit 15 Patienten auf der Infektstation behandelt werden und zwei Patienten auf der Intensivstation. Zusätzlich ist das Pflegepersonal zu 20 Prozent ausgefallen – ebenso gibt es immer wieder Ausfälle in der Ärzteschaft. „In dieser Situation muss ich unserer Belegschaft großes Lob aussprechen – wir halten zusammen und können die Ausfälle kompensieren. Das ist mental sehr beachtenswert, denn die Höchstbelastung dauert schon zwei Jahre“, so Ernst Benischke, ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Krankenhauses des Deutschen Ordens in Friesach.
Innovationen fördern
In den vergangenen zwei Jahren hat das Standardkrankenhaus im Norden Kärntens zu Spitzenzeiten bis zu 35 Patienten auf der Infektstation, die eigens adaptiert wurde, und bis zu acht Intensivpatienten versorgt, obwohl diese für fünf Betreuungsplätze ausgerichtet ist. „Daran kann man die Belastung ablesen“, so der Krankenhausmanager. Benischke weiters: „Trotzdem ist es uns gelungen weitere Innovationen im Haus voranzutreiben. Wir haben am 1. März den nächsten Mosaikstein in der abgestuften Behandlung geriatrischer Patienten gefertigt und die Tagesklinik Geriatrie in Betrieb genommen. Dabei können die Patienten, die zum Beispiel Defizite nach Gelenksoperationen haben, über eine definierte Zeitspanne täglich ambulant im Haus therapiert werden und müssen nicht stationär aufgenommen werden. Ebenso haben wir unser Angebot in der Stoßwellenbehandlung erweitert und bieten diese nun auch mit einem Kleingerät ambulant an. Die stationäre Therapie mit dem Großgerät, bei dessen Therapieverfahren eine Narkose unerlässlich ist, wird fortgeführt, somit haben wir ein Stoßwellenzentrum zur Behandlung hartnäckiger Kalkablagerungen oder Sehnenansatzbeschwerden implementiert.“
Bewusste Personalsuche
Weiters konnten mit gezielter Personalsuche Pflegekräfte und Ärzte nach Friesach geholt werden, die die angenehme Atmosphäre schätzen und auch wissen, dass mit der Betriebstagesstätte in unmittelbarer Nachbarschaft auch deren Kinder während der Arbeitszeit bestens versorgt sind. „Wir wollen unsere Ärzte gut ausbilden und haben regen Zuspruch von Jungmedizinern, die wir auch gezielt anwerben. Die Stammmannschaft muss natürlich auch immer aufgestockt werden“, berichtet der Geschäftsführer, der sich auch um diese Belange persönlich kümmert. Benischke abschließend: „Es waren und sind herausfordernde Zeiten im Gesundheitswesen, die wir nur gemeinsam meistern können.“ Pläne, gesundheitsökonomisch weiter den Abbau von Ressourcen voranzutreiben, erklärt der Manager eine deutliche Abfuhr. „Im Gegenteil, wir müssen uns weiter bestens aufstellen, um den Anforderungen gerecht zu werden, auch als Standardkrankenhaus.“
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