Den Körper als sein Kapital sehen
Mediziner Arno Sommeregger gab in St. Veit Tipps für ein gesünderes Unternehmer-Leben.
ST. VEIT. "Achtung! Dieser Abend wird Ihre Gesundheit positiv beeinflussen." Diese Warnung nahmen sich jetzt zahlreiche Unternehmer aus dem gesamten Bezirk St. Veit zu Herzen und besuchten die aktuelle Roadshow der Jungen Wirtschaft. Gemeinsam mit Raiffeisen, der SVA und der Kärntner Woche wurde der Abend unter dem Motto "Unser Körper: Kapital des Erfolges" gestaltet.
Und dieses Motto ist kein Spaß, verriet der Vortragende, Mediziner Arno Sommeregger: "Besonders für Sie als Einpersonenunternehmen ist der Körper das wichtigste Kapital. Wenn Sie ausfallen, steht Ihr Betrieb still." Eine Stunde lang erzählte Sommeregger von seinen Erfahrungen mit Unternehmern und gab dabei zahlreiche Tipps: Rund um Stressvermeidung, Ernährung und Training (siehe Infobox).
Besonders der Bewegung räumte er viel Platz ein. "Unser Körper ist darauf ausgelegt, dass wir uns bewegen. Das hat sich in den letzten paar tausend Jahren nicht verändert." Was sich aber wohl verändert hat, ist der Lebensstil der Menschen: Bewegten sich unsere Vorfahren vor Jahrhunderten noch durchschnittlich sechs Stunden am Tag, so sind wir heute bei einem Bruchteil davon angelangt.
Wenn man also anfangen möchte, sich mehr zu bewegen - wie macht man das richtig? "Auf keinen Fall von null auf hundert durchstarten!", warnt Sommeregger, "speziell, wenn Sie überhaupt keine Bewegung machen, reicht es völlig, wenigstens drei Mal pro Woche eine Dreiviertelstunde spazieren zu gehen. Das ist alles besser als nichts."
Der nächste Bereich, den man in Stresssituationen ebenso vernachlässigt, ist die Ernährung - schnell muss es heute gehen, was und wann man isst, spielt fast keine Rolle mehr. "Das ist der nächste Punkt, der im Laufe der Zeit nicht besser geworden ist. Waren die Nahrungsmittel früher noch regional, saisonal und ausgewogen, so trifft das heute fast überhaupt nicht mehr zu", so Sommeregger. Er verrät auch einen Trick aus der Praxis: "Manchmal lasse ich meine Patienten zwei Woche lang Tagebuch darüber führen, was sie essen - die meisten sind dann selbst überrascht davon, wie ungesund das Ergebnis ist."
In diesem Zusammenhannd betont Sommeregger auch, wie wichtig es ist, regelmäßig zu trinken: "Wer zu wenig trinkt, ist schnell müde, bekommt Kopfweh und ist nicht mehr so leistungsfähig." Die Wasserflasche sollte immer am Schreibtisch stehen - sonst vergesse man schnell auf das Trinken.
Das letzte Kapitel der Vortrages widmete er schließlich dem Stress. "Chronischer Stress kann krank machen - und wieder ist die körperliche Reaktion auf Stresssituationen gleich wie vor Jahrtausenden", sagt Sommeregger. Der Körper schüttet Adrenalin aus, die Atmung wird beschleunigt, der Blutdruck geht nach oben und die Muskeln werden angespannt. "Auch das Immunsystem wird aktiviert - und wenn das ständig der Fall ist, bricht es irgendwann zusammen."
Zur Sache
Alarmsignale bei Stress
Chronische Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Gereiztheit, Angst und Unruhe, Magen-Darm-Beschwerden, Infekte und Allergien, Schmerzen und Verspannungen, sozialier Rückzug, verstärkte Einnahme von Medikamenten und Genussmitteln
Tipps für den Alltag
- Jeden Tag 20 Minuten Pause machen (ohne Telefon oder Computer)
- Auszeiten zum Nachdenken nehmen
- Sich an den eigenen Körper erinnern
- Aktiv werden
- Hilfe annehmen
Was uns glücklich macht
Bewegung; Schlaf; Zeit mit Familie und Freunden verbringen; Ins Freie gehen; Jemandem helfen; Lachen; Eine Reise planen.
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