Magersucht: Die Angst "dick" zu werden ist allgegenwärtig
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GARSTEN. "Der Wunsch nach dem „Dünnsein“ hat heute oft Vorrang vor allem", weiß Gudrun Bertignoll, selbstständige Ernährungswissenschaftlerin. Die Magersucht ist eine schwere Krankheit, die von der Bevölkerung oftmals unterschätzt wird. Gehäuft tritt diese Essstörung im Alter zwischen 10 und 25 Jahren auf und zu 90 - 95 % sind Frauen betroffen. Bei der Anorexia wird das Essverhalten sehr stark gezügelt. Dies äußert sich in einem extremen Verlust an Körpergewicht (BMI unter 17,5). Extremes Fasten oder das Meiden von „ungesunden – hochkalorischen“ Lebensmitteln stehen an der Tagesordnung. Die innere Ruhelosigkeit und der oftmals gesteigerte Bewegungsdrang zeigen sich häufig in exzessiven sportlichen Aktivitäten, die dazu dienen, die Kontrolle des Körpergewichts zu erreichen.
Neben den psychischen Auswirkungen der Krankheit wie Depressionen, Schlafstörungen und Isolation, setzt diese dem Körper enorm zu. Frieren, ein Abfall des Blutdrucks und Müdigkeit können die Folgen sein. Zudem sinkt der Östrogenspiegel und dadurch kommt es zur Entkalkung der Knochen (Osteoporose) als auch zum Ausbleiben der Menstruation. Ohne Behandlung kann die Magersucht zu einem chronischen Leiden werden und unter Umständen, meist durch Herzversagen oder Suizid, tödlich enden. "Wenden Sie sich unbedingt an Ihren Arzt oder auch an eine Hotline, die Sie an die Experten verweisen", so Bertignoll. Ernährungswissenschaftler können hier lediglich unterstützend im Team mit einem Arzt und Psychologen agieren.
"Sind Sie oder Ihre Lieben betroffen. Zögern Sie nicht und wenden Sie sich an den Arzt Ihres Vertrauens". Leider wird uns tagtäglich ein unrealistisches Schönheitsideal präsentiert. Dies erzeugt insbesondere bei jungen Mädchen aber auch bei jungen Burschen viel Druck. In unserer Gesellschaft ist Schlanksein „wichtig“. Es verspricht Vitalität, Dynamik und Attraktivität. Zahlreiche verschiedene Diäten stehen an der Tagesordnung und oftmals sind diese der Einstieg in eine Essstörung.
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