Straßennamen in Münichholz
Februar-Gedenken im Fokus des antifaschistischen Widerstandes

Foto: Mader

STEYR. Das Münichholz wird heuer 80 Jahre. Viele Straßen sind im Steyrer Stadtteil nach Widerstandskämpfern benannt. Am 12. Februar holt die SPÖ vier davon vor den Vorhang. Das traditionelle Februargedenken auf der Ennsleite im Park an der Wokralstraße beginnt um 17 Uhr. Bei dieser Feier sorgt ein Ensemble des Musikvereins Gleink für den würdigen Rahmen.
Um 17:30 fährt ein Bus Richtung Münichholz, wo um 18 Uhr vor der Punzerschule die Kundgebung für die Steyrer Widerstandskämpfer beginnt.

Münichholz wurde in der Nazi-Zeit erbaut. Nach dem Krieg wurden zahlreiche Straßen nach Kämpfern gegen den faschistischen Terror benannt. Die SPÖ Bildung und die SPÖ Münichholz erinnern nun an vier Persönlichkeiten, die ihr Leben im Kampf für Freiheit und Demokratie lassen mussten.

Bustour durch Münichholz

Um 18 Uhr sprechen Gemeinderätin Birgit Schörkhuber und Nationalrat Markus Vogl vor der Punzerschule über die Bedeutung des Steyrer Widerstands gegen den Faschismus. Danach werden im Rahmen einer Bustour durch den Stadtteil vier Infotafeln enthüllt. Die Tour beginnt in der Sepp-Ahrer-Straße, wo dem Februarkämpfer gedacht wird. Josef Ahrer, 1908 in St. Ulrich geboren, arbeitete als Schlosser und wurde am 17. Februar 1934 in Folge des Februarkämpfe unschuldig erhängt.
Die nächste Station ist die Bertl-Konrad-Straße, benannt nach dem 1898 in Ybbs geborenen Werkzeugschlosser und NS-Widerstandskämpfer Rupert Konrad, der am 21. Oktober 1944 im KZ Mauthauen von SS-Schergen zu Tode gefoltert wurde.

Krankenschwester half Naziopfern

Eine herausragende Persönlichkeit war Herta Schweiger, die auch unter den schrecklichen Bedingungen der Naziherrschaft menschlich blieb. Die Krankenschwester war aktiv im Steyrer Widerstand, half Naziopfern und Zwangsarbeitern. Dafür wurde sie von Gestapo-Männern zu Tode gefoltert – ohne ihre Mitstreiter zu verraten.
Die vierte und letzte Station ist die Hans-Wagner-Straße. Der Maurer beteiligte sich an den Februarkämpfen gegen die austrofaschistische Diktatur, wurde verhaftet und konnte in die Tschechoslowakei fliehen. Hans Wagner kämpfte anschließend als Teil der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg. Er starb als einer von vier Steyrern im Kampf für den Erhalt der Demokratie in Spanien.

Traditionelles Februargedenken

Das traditionelle Februargedenken findet auf der Ennsleite statt. Die Gedenkfeier beginnt um 17 Uhr beim Mahnmal an der Wokralstraße mit Kranzniederlegungen und Worten von Nationalrat Markus Vogl. Bei dieser Feier sorgt ein Ensemble des Musikvereins Gleink für den würdigen Rahmen.
Um 17.30 Uhr fährt der Sonderbus nach Münichholz. Es besteht die Möglichkeit, in Münichholz in den Bus zuzusteigen: 17:40: Bushaltestelle Plenklberg, 17:43: Waldstube. Die Fahrt mit dem Bus ist kostenlos!
Nach der Rundfahrt gibt es einen gemütlichen Ausklang im Gasthaus Zöchling. Weiters besteht um zirka 19.45 Uhr sowie um 21.30 Uhr die Möglichkeit zur Rückfahrt. „Alle Interessierten sind zu unserem ganzen Programm oder Teilen davon herzlich eingeladen“, so SPÖ-Bezirksvorsitzender Markus Vogl.

Informationen zu den Widerstandskämpfern:

Sepp (Josef) Ahrer
Der Schlosser wurde 30. August 1908 in St. Ulrich geboren. Er war Widerstandskämpfer gegen den Austrofaschismus. Am 17. Februar 1934 wurde er in Steyr als Folge des Februaraufstandes unschuldig erhängt.

Bertl (Rupert) Konrad
Der Werkzeugschlosser wurde am 31. Dezember 1898 in Ybbs geboren und fand in den Steyr-Werken Arbeit. Er beteiligte sich am Februaraufstand und war Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Konrad wurde am 21. Oktober 1944 im KZ Mauthausen von SS-Schergen zu Tode gefoltert.

Herta Schweiger
Die Krankenschwester wurde am 27. September 1916 in Steyr geboren. Sie war NS-Widerstandskämpferin und Unterstützerin verschleppter Zwangsarbeiter. Am 6. Aug. 1941 in Gestapo-Haft zu Tode gefoltert.

Hans Wagner
Der Maurer wurde 16. März 1914 in Linz geboren und lebte in Steyr. Beteiligte sich am Februaraufstand und war Kämpfer für Internationale Solidarität in Spanien. Wagner fiel am 22. August 1938 in der Ebro-Schlacht (Spanien).

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