Weyer
Feierliche Eröffnung des Geh:Denk:Weg an der Enns

Die symbolische Geh:Denk:Weg-Eröffnung, ein besonders feierlicher Augenblick für alle Festgäste
. | Foto: R. Grogger
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Die Enns ist Schauplatz des Lebens und des Vergehens und sie umspannt dabei Jahrtausende bis in die Gegenwart. Letzten Samstag, 13. Mai, wurde der Weyrer Geh:Denk:Weg bei der Taverne in Kastenreith mit zahlreichen Besuchern und vielen Ehrengästen aus Politik und Gesellschaft feierlich eröffnet.

WEYER. 
Eine geballte Geschichte auf engem Raum, der 2,5 Kilometer lange Themenrundweg mit neun informativen Stationen, die Interessantes aus der Vergangenheit der Region beschreiben. Darunter zum Beispiel die unglaubliche Tatsache über die damaligen Flößer, die Nichtschwimmer sein mussten, damit sie nicht in Notsituationen das damals wertvolle Floß verlassen konnten, um ihr Leben zu retten. An den Thementafeln kann man mittels QR-Codes zusätzliches Bild- und Filmmaterial mit Interviews von Zeitzeugen aufrufen.
Im Bereich von Enns und Gaflenz und es gibt kaum irgendwo Plätze im Ennstal, wo so viele historisch bedeutsame Situationen zusammenkommen. Es wurde in Verlaufe der letzte eineinhalb Jahren ein 2,5 Kilometer langer Rundweg mit informativen Tafeln geschaffen, der bei der Katzensteiner Mühle beginnt, an der Ennsbrücke vorbeiführt, hin zum Flößerfreithof, dann zurück zum ehemaligen Ennsmuseum und anschließend über einen ansteigenden Weg mit schöner Aussicht, unter der großen Brücke hindurch, wieder zurück zur Mühle.


Thementafeln erinnern an Zeitzeugen

Am eindrucksvollen Projekt wirkten folgende Persönlichkeiten mit: Idee und Koordination Herbert Matzenberger, Projektleiterin Teresa Putz, Projektbegleitung Rudolf Grogger, künstlerische Beratung Alois Lindenbauer, historischer Experte Adolf Brunnthaler, Übersetzungen Robert Gradauer, Namensfindung Karin Kichler, Videos Christian Scharnreiter, Interviews mit Franz Schörkhuber, Fritz Wesely und Sepp Stangl, geologische Expertise Maria Heinrich, umfassendes Video- und Fotoarchiv Markus Berger und Homepage Ingrid Klausberger. Ulinde Jaksch eröffnete am späten Vormittag die Festlichkeiten und führte als Moderatorin gekonnt durch den Programmablauf. Teresa Putz dankte allen Beteiligten, Firmen und Grundeigentümern für die hervorragende Unterstützung, besonders auch Franz Schörkhuber, der in Videosequenzen, abrufbar bei den Thementafeln, Interessantes über die Flößer auf der Enns berichtet. Niklas Rafetseder, Professor für Latein, Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung am BRG Waidhofen an der Ybbs, hielt anschließend eine geschichtlich fundierte, aufwühlende Festrede, die von Michael Sattler, Vizeweltmeister auf der Steirischen, musikalisch, eindrucksvoll unterstrichen wurde, und spannte dabei einen Bogen zwischen den einzelnen Stationen und dem heutigen Zusammenleben in Weyer.

Gräueltaten an Kriegsgefangenen

Sepp Stangl, ein Zeitzeuge, konnte beim Festakt nicht anwesend sein um von den Gräueltaten in Kastenreith an Kriegsgefangenen bei Todesmärschen nach Mauthausen, persönlich zur berichten. Seine schrecklichen Erinnerungen wurden aber als Tonaufzeichnung eingespielt. Er war erst sechs Jahre und erlebte den Todesmarsch der Menschen direkt mit. Die Endloskolonnen streckten sich von der Kastenhöh bis in die Dipoldsau. Als das Erschießen war, wurde er von den Aufsehern verjagt, aber er hatte die Schüsse gehört. Die Leichen wurden dann bei der alten Ennsbrücke in die Enns geworfen. Die Geschwächten wurden mit dem Gewehr niedergeprügelt. Die nicht mehr aufstehen konnten, wurden erschossen oder in die Enns gestoßen. Fritz Wesely erzählte auf der Bühne über seine Erlebnisse als Feuerwehrmann vom Einsturz, der in Bau befindlichen Brücke über den Gaflenzbach im Jahr 1966, die er nie vergessen wird. Matzenberger erläuterte seine Ideenfindung vor einigen Jahren und seinen Einsatz bis zur nunmehrigen Projekteröffnung. Er bedankte sich beim gesamten Team und der Gemeinde, dem Amtsleiter, dem Bürgermeister und dem Infobüro, sowie bei Gerti Ahrer und der Firma Trauner für deren Unterstützungen.

Ehrengäste hielten Reden

Es folgten Reden von den Ehrengästen Eva Pötzl, Geschäftsführerin Tourismusverband Steyr und Nationalpark Region, Bürgermeister Gerhard Klaffner und der Landtagsabgeordneten Regina Aspalter. Sie alle bedankten sich beim Projektteam für dessen Arbeit und lobten die Installation des Weyrer Geh:Denk:Weg. Zwischendurch wurde der Festakt durch das Ensemble „WeyrEnnska“ von der Trachtenmusikkapelle Weyer und Michael Sattler aufgelockert.
 Am Ende der Festreden wurde der Geh:Denk:Weg von Pfarrvikar Walter Dorfer gesegnet und vom gesamten Projektteam und allen Ehrengästen mit Durchschneiden eines grünen Bandes seiner offiziellen Bestimmung übergeben. Die vielen Festbesucher und Ehrengäste wurden danach im Festzelt kulinarisch verwöhnt, und hatten die Möglichkeit, den familienfreundlichen Weg selbständig oder mit der anwesenden Führerin und Expertin Margarete Schmölz zu erwandern. Die achtköpfige böhmisch-mährische Abordnung der Trachtenmusikkapelle sorgte für musikalische Unterhaltung im Festzelt. Aber auch bei der Katzensteiner Mühle wurden die Gäste vom Mühlenteam bewirtet und Michael Sattler brillierte dabei mit seiner Ziehharmonika.
Dem Projektteam ist es sehr wichtig, dass der GehDenk:Weg weithin bekannt wird und ihn Schulklassen, Vereine, aber auch viele Touristen und Privatpersonen besuchen um beim „Gehen-Bedenken-Eintauchen-Spüren: Dabei die Natur genießen.

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