Anno dazumal
Fidelle Waldbewohner Brunnbach
Gerhard Weissensteiner fiel kürzlich ein altes Foto in die Hände, das ihn zum Staunen brachte.
SCHIEDLBERG. "Meine ständige Suche nach alten Fotos aus meiner Heimat Brunnbach und mein Hobby der Heimatforschung lässt mich immer wieder Erfolg haben. Innerlich jubelt mein Herz, wenn plötzlich wildfremde Personen auf mich zukommen und mir Fotos aus längst vergangener Zeit aus meiner Heimat in die Hand drücken und schenken. So geschehen erst kürzlich auf einem Flohmarkt. Als ein mir völlig unbekannter Mann das von mir geschriebene Buch entdeckte, teilte er mir mit, dass er zu Hause mehrere Fotos aus Brunnbach hätte. Er versprach mir, diese zu schicken", erzählt Gerhard Weissensteiner, Autor und Heimatforscher. Bei dem Foto mit der Beschriftung "Fidele Waldbewohner Brunnbach" staunte er nicht schlecht. Das Foto wurde vom damaligen Fotografen Hans Haider aus Traun, etwa in den Jahren 1925 bis 1930, aufgenommen.
Schwere Arbeit
Die auf dem Foto abgebildeten Personen konnten namentlich nicht mehr zugeordnet werden. "Es stammt aber aus der Zeit, als mein Großvater und seine Brüder auch Holzknechte in Brunnbach waren. In meinem neuen Buch 'Mein kurzes hartes Leben als Holzknecht', in dem ich das Leben meines Vaters erzähle, wird klar, dass bei dieser schweren und anstrengenden Arbeit nichts 'fidel' war". Der Begriff „Waldbewohner“ trifft nur insofern zu, dass die vielen Holzknechte in ihren von den Österreichischen Bundesforsten zur Verfügung gestellten Unterkünften, vom Wald umgeben waren.
Ab dem Jahr 1921 war es durch die Inbetriebnahme der Waldbahn leichter, das geschlägerte Holz aus dem Hintergebirge herauszubringen. Vorher war die Bringung nur durch das Triften des Holzes auf dem Wasser möglich. Zu diesem Zweck wurde nahezu bei allen größeren Bächen eine Klause gebaut. 1971 wurde der Betrieb der Waldbahn eingestellt. Die Geleise wurden abgebaut und bis in die tiefsten Täler hinein Forststraßen gebaut. Ab dieser Zeit erfolgte die Holzbringung nur noch mit LKWs.
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