Vor 150 Jahren: Werndl bittet um Gefallen
Freundschaftsdienst oder Bestechung: Brief von Josef Werndl

Horst Bachofner, Obmann des Stadtmuseums Forum Hall präsentiert den 150jährigen Brief von Josef Werndl an den Verwalter Josef Hillischer
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„Zu jedem Gegendienste bereit, grüßt dich freundlichst Josef Werndl“, so schließt der bedeutende Waffenfabrikant aus Steyr seine Bitte an den Verwalter des Kurbetriebes Josef Hillischer in Bad Hall. Es geht um einen Freundschaftsdienst oder war es mehr? Hillischer soll eine großzügige Wohnung für den Kuraufenthalt des Direktors der Bodenkreditanstalt Wien in Bad Hall organisieren. Das war für Hillischer keine Schwierigkeit, denn schließlich verfügte er selbst in seinen Villen über reichlich Platz für besonders vornehme und gut zahlende Gäste. Für Josef Werndl ist der Bankdirektor aber eine sehr wichtige Persönlichkeit, denn schließlich wurde zwei Jahre vorher 1869 mit seiner Hilfe und dem Geld aus der Bodenkreditanstalt die ÖWG, österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft gegründet. Das gab den Werndl-Werken einen mächtigen wirtschaftlichen Impuls. Jetzt will er unter allen Umständen diesem Banker eine Gefälligkeit erweisen und ist bereit auf jedes "Gegengeschäft" mit Hillischer. Am liebsten hätte Werndl selber die Wohnung in Bad Hall besorgt,  aber dringende Geschäfte in Wien hielten ihn davon ab. Er legt deswegen die Umsetzung der Bitte in die Hände seines „Freundes Hillischer“. Wo die zwei sich kennenlernten, geht nicht hervor, doch es muss eine gute Freundschaft sein, denn der Schlusssatz im Brief lässt auf ein „Gegengeschäft“ hoffen, was aber im gesamten Akt nicht dokumentiert ist . Der Banker aus Wien war tatsächlich in der Villa Hillischer untergebracht, was aus dem handschriftlichen Protokoll über die Gäste hervorgeht: "Herr Friedrich Wilhelm Hartung, Direktor der Bodenkreditanstalt des Bankvereins etc reiste am 7. Juni 1871 in Hall mit Begleitung und Dienerschaft an und blieb einen Monat zur Kur."
Josef Werndl kaufte sich acht Jahre später, im Jahr 1877 die Kammerhub in Bad Hall und übergab den zum Schloss umgebauten Bauernhof als Brautgeschenk an die Tochter Anna, verheiratet mit Graf Lamberg. 
Dieser interessante Brief fiel vor kurzem in der reichen Sammlung des Stadtmuseums auf, weil für die Ausstellung zur Kur und dem Kurpark alle Akten analysiert wurden.
Zu sehen im Stadtmuseum Forum Hall, geöffnet von Donnerstag bis Sonntag 14 – 18 Uhr.

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