Großraminger Amtsleiterin will die Verwaltung straffen

Hermine Riegler, Amtsleiterin in Großraming, studiert nebenberuflich „Public Management“ an der FH Linz. Sie hat Vorschläge für Gemeinde-Kooperationen parat.

GROSSRAMING. Noch ist es Zukunftsmusik, die in ein paar Jahren aber durchaus schon Realität sein könnte: Eine Gemeinde übernimmt für mehrere andere Kommunen die Buchhaltung, Bau- und Standesämter sowie andere Dienste werden zusammengelegt, Prozesse vereinheitlicht.

Mit zwei Kolleginnen des Master-Studiengangs „Services of General Interest“ hat Hermine Riegler ein konkretes Projekt für einfachere und kostengünstigere Verwaltungsabläufe vorgelegt. Begleitet von den FH-Professoren Paul Brandl und Anton Konrad Riedl, erarbeitete das Trio am Beispiel der Buchhaltungen der Gemeinden Großraming und Maria Neustift ein Konzept, wie man in Steyr-Land mit Hilfe eines Kompetenzzentrums Synergieeffekte in den Gemeinden erzielen kann.

Arbeitsabläufe vereinfachen
„Wichtig ist uns, dass nicht nur Buchhaltungen einfach zusammengelegt, sondern auch Synergieeffekte genutzt werden“, sagt Hermine Riegler. Im Juli 2011 hat sie das Bachelor-Studium beendet und sich in ihrer Abschlussarbeit bereits mit Gemeinde-Kooperationen beschäftigt. Das Thema lautete: „Interkommunale Zusammenarbeit im Bereich des Personenstands- und Staatsbürgerschaftswesens“.

Bei der neuen Projektarbeit geht es darum, Arbeitsabläufe und Verordnungen in beiden Gemeinden zu vereinheitlichen. „Dann hätten wir ein Muster für ganz Oberösterreich“, schwärmt Rieglers Kollegin Doris Haider. Dass sich weitere Gemeinden des Bezirks Steyr-Land anschließen, sei im Projekt mitgedacht.

„Bürgermeister sind am Zug“
Ausgearbeitet wurde die Gemeindekooperation zunächst nur zu Übungszwecken und ohne Auftrag der Gemeinden. Umso positiver reagierten die beiden Bürgermeister von Großraming und Maria Neustift, da sie ein fertiges Konzept präsentiert bekamen.

Martin Haider, Gemeindeoberhaupt in Maria Neustift, sieht die Bemühungen der Gemeinden im Bereich der Verwaltungskooperation, speziell im Bezirk Steyr-Land, wirksam unterstützt. „Nun sind die Bürgermeister am Zug, Beschlüsse zu fassen“, sagt Hermine Riegler.

Die Bürgermeister des Bezirks tüfteln bereits seit längerem an möglichen Kooperationen. Das nächste Bürgermeistertreffen findet kommende Woche statt.