Biohof Huber am Heuberg
Heimische Obstbauern haben Ernte abgeschlossen

Foto: Biohof Mader

Für eine gute Ernte muss das ganze Jahr gearbeitet werden – und man braucht auch Glück mit dem Wetter.

DIETACH. Durch die Kälte im Frühjahr ging die Apfelernte heuer um etwa drei Wochen verspätet über die Bühne. Doch die alte Bauernweisheit „Ein spätes Jahr ist ein gutes Jahr“ hat sich zumindest am Dietacher Biohof Huber am Heuberg bewahrheitet: Die Apfel- und Birnenernte der Familie Mader fiel gut aus.
Das ist keine Selbstverständlichkeit, wie Sabine Mader betont: „Durch die klimatischen Veränderungen, die den Spätfrost im Frühjahr begünstigen, hatten wir in den vergangenen Jahren gewaltige Ernteausfälle. Aber dieses Jahr können wir wieder alle unsere neun Apfel- und vier Birnensorten anbieten.“

Das ganze Jahr Arbeit

Im Bio-Obstgarten gibt es das ganze Jahr viel Arbeit. Kaum sind die Äpfel und Birnen geerntet, wird das Hagelnetz geöffnet. Es würde einer größeren Schneelast nicht Stand halten und die ganze Anlage könnte umstürzen. Anschließend folgt der „Nachernteschnitt“, bei dem nur die Baumkronen bearbeitet werden. So wird verhindert, dass die Bäume stark in die Höhe schießen. Im Winter wird jeder Baum individuell geschnitten ­– je nachdem, ob er zum Wachstum angeregt oder eher gebremst werden soll. Man bezeichnet das als „Erziehen“ des Baumes. „Wir schneiden die dicken und überschüssigen Äste heraus, damit der Baum schlanker, licht- und winddurchlässiger wird. Das ist besonders im nächsten Herbst sehr wichtig, damit sich die Bio-Äpfel gut ausfärben. Außerdem trägt das Schneiden dazu bei, dass der Baum gesund bleibt“, erklärt Wolfgang Mader. Nach einem ordnungsgemäßen Schnitt startet der Apfelbaum optimal ins Frühjahr. Was sich der Obstbauer in dieser Zeit vom Wetter wünscht, sagt ebenfalls eine Bauernregel: „Im Märzen kalt und Sonnenschein, wird die Ernte sehr gut sein.“

Wichtig: Bienen

Das Frühjahr ist die entscheidende Zeit für die Befruchtung. Dazu ist es wichtig, Bienen anzulocken, indem man optimalen Lebensraum für sie schafft. „Wir haben in unserem Obstgarten Nisthilfen angebracht, damit sie sich bei uns wohlfühlen. Unsere Mauerbienen fliegen bereits ab 4 Grad Celsius und fliegen pro Tag bis zu 5.000 Blüten an“, erzählt Sabine Mader. Bei jedem Blütenbesuch nehmen sie Nektar und Pollen auf, was für eine hervorragende Bestäubung sorgt.
Nach der Blüte wird das Hagelnetz geschlossen. So sind die Äpfel und Birnen vor Unwettern geschützt, die in den vergangenen Jahren heftiger geworden sind. Wenn Väterchen Frost Nachsicht mit den Obstbauern hatte, gibt es im Frühjahr zahlreiche kleine Bio-Äpfel. Sind mehr Früchte am Baum, als er ausbilden kann, regelt der Baum das teilweise selbst ­– durch den sogenannten Junifruchtfall. Danach beginnt das zusätzliche händische Ausdünnen. „Wenn immer alle Äpfel am Baum bleiben, wären sie sehr klein und viele schlecht ausgefärbt.  Außerdem „verausgabt“ sich der Baum dadurch derart, dass ihm die Kraft zur Ausbildung von neuem Fruchtholz für das Folgejahr fehlt“, schildert Wolfgang Mader. Als Ergebnis fällt die Ernte im nächsten Jahr manchmal vollständig aus. Dieses Abwechseln des Ertrages wird in der Fachsprache Alternanz genannt.

Ernte ab Anfang August

Anfang August beginnt dann üblicherweise die Ente am Biohof Huber am Heuberg mit der Apfelfrühsorte Sommernachtstraum. Zwei Wochen später werden meistens schon die ersten Birnen geerntet. Das Obst kommt vom Baum direkt ins hofeigene Kühllager, das mit Strom aus Photovoltaik betrieben wird. Das ist gut für die Umwelt und gut für die Frische und Knackigkeit bis ins Frühjahr hinein. Je nach Bedarf werden die Bio-Äpfel dann am Hof sortiert und verpackt.
Gemeinsam mit sieben anderen Bauern hat die Familie Mader den Verein Bioobst Oberösterreich gegründet, um die Bio-Früchte regional zu vermarkten. Es werden über 100 Schulen mit Pausenäpfeln und viele Firmen mit einem frischen Obstkorb aus Dietach beliefert. „Unsere Äpfel sind natürlich auch am Hof erhältlich“, berichtet Sabine Mader. „Bei unserem Selbstbedienungsstand kann man zeitlich flexibel einkaufen. Dort sind fertig verpackte 3-kg-Bio-Apfel-Sackerl und 6-kg-Bio-Apfelschachteln vorbereitet. Zusätzlich bieten wir auch noch Bio-Birnen, Bio-Apfelsaft und Bio-Apfelringe an.“
Auch im neuen Hofladen “ der Hoffalter“ der Familie Moser in Steyr (Steyrecker Straße 1) sind die Äpfel und Birnen montags bis samstags von 8–20 Uhr erhältlich. Infos: biohof-heuberg.at

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Foto: Cityfoto
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