Richtiges Verhalten im Notfall
„Kinder ertrinken ohne einen Tropfen Wasser in der Lunge“

Kinder sollten frühzeitig ans Wasser gewöhnt werden und ab etwa fünf Jahren schwimmen lernen, um Badeunfälle zu vermeiden.  | Foto: Peter Röck
  • Kinder sollten frühzeitig ans Wasser gewöhnt werden und ab etwa fünf Jahren schwimmen lernen, um Badeunfälle zu vermeiden.
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Ein gefährlicher Trend: Jeder dritte Österreicher kann nicht gut beziehungsweise gar nicht schwimmen. 

STEYR & STEYR-LAND. Wie gut man schwimmen kann, hängt nicht nur davon ab, ob man es gelernt hat, sondern auch von der Praxis. Vor allem Kinder sind von Wasser scheinbar magisch angezogen – ganz unabhängig von ihren Schwimmkenntnissen. Weil sie nicht schreien, wenn sie hineinfallen, bemerken anwesende Erwachsene das Unglück oft erst, wenn es zu spät ist. Auch heftiges Armrudern oder auffallendes Spritzen im Wasser sind eher selten.

Atmung wird blockiert

„Kinder verlieren nach einem Sturz ins Wasser oft die Orientierung oder erleiden eine Schockreaktion. Stimmritze und Rachen schließen sich und die Atmung wird blockiert“, warnt Primar Wolfgang Riedelberger, Leiter der Unfallchirurgie im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr. „Das führt dazu, dass Kinder oft bewegungslos und starr werden und daher lautlos und schnell versinken. Sie ertrinken ohne einen Tropfen Wasser in der Luftröhre oder Lunge.“ Kleinkinder bis zu fünf Jahren sind besonders gefährdet, weil sie im Vergleich zu ihrer Körpergröße einen überproportional großen Kopf haben. Stürzen sie oder verlieren sie das Gleichgewicht, fallen sie häufig mit dem Kopf voran ins Wasser. Darüber hinaus sind Kinder oftmals noch nicht in der Lage, Mund und Nase über Wasser zu halten. Sie können somit nicht um Hilfe rufen.

Kinder ständig beaufsichtigen

Schon ein kurzer Moment der Ablenkung kann verheerende Folgen haben: „Es reicht, sich 'nur' einen Kaffee oder die Post zu holen. An ständiger Aufsicht führt kein Weg vorbei“, betont Robert Schlader. Er unterrichtet an der Privaten Mittelschule St. Anna. Für das oberösterreichische Jugendrotkreuz bildet der Sierninger Rettungsschwimmer aus. Schlader warnt davor, Poolnudel, Schwimmtiere & Co. als Schwimmhilfen zu gebrauchen. Sie schützen nicht vor dem Ertrinken – das Gegenteil ist der Fall: „Unbedingt ordentlich funktionierende Auftriebshilfen wie Schwimmflügerl oder Schwimmwesten verwenden“, rät Schlader.

Schwimmkurse in Region

„Am allermeisten schützt es, wenn sich Kinder kontrolliert über Wasser über eine gewisse Distanz hinweg über Wasser halten können.“ Ab einem Alter von fünf Jahren wären die motorischen Fähigkeiten und das kindliche Gehirn soweit entwickelt, dass dem Schwimmenlernen nichts mehr im Weg steht. Wer auf der Suche nach Kursen ist, fragt am besten in den heimischen Bädern, beim Jugendrotkreuz sowie bei den Schwimmvereinen (Askö SC Steyr, SV Losenstein) in der Region nach.

Im Notfall

Erste Hilfe: Ruhig aber rasch handeln
Lebensfunktionen kontrollieren und mit Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen. Führen Sie Beatmung und Herzdruckmassage bei Kindern aber besonders vorsichtig durch.
• Umgehend den Notruf 144 wählen.
Nasse Kleidung gegen eine Decke oder Aluminiumfolie tauschen, um eine Unterkühlung zu vermeiden.

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