Steyr
Leserbrief
STEYR. Steyr am Nationalpark oder Steyr an der Transithölle B309!
Als besorgte Bürgerin der Stadt Steyr appelliere ich an die verantwortlichen Politker von SPÖ, ÖVP und FPÖ den mutigen Schritt zu wagen und dieses Projekt Westspange zu stoppen. Steyr braucht sie nicht da sie uns keine Entlastung sondern noch mehr Verkehr bringt.
Weil:
# die Prognose im Endbericht des Landes OÖ zum Trassenauswahlverfahren B122 Westspange Steyr für 2025 von über 25.000 Fahrzeugen mehr mit Westspange ausgeht.
# die Westspange nur ein weiteres kleines Teilchen in einem ganz großen europäischen Straßennetz ist, dem sogenannten TEN (Transeuropäisches Netz), wo gut ausgebaute Straßen einen freien Warenverkehr mit LKW wie am Fließband ermöglichen. Der oö Zentralraum ist davon massiv betroffen.
# Schiffe die in Koper (Adria) anlegen fast eine Woche Fahrzeit (Rotterdam) einsparen und deren Ladegut vorwiegend per LKW Richtung Mittel- und Nordeuropa transportiert wird. Die kürzeste Route von der Adria nach Prag und weiter führt über die A9 Phyrnautobahn und dann - wenn alle anderen Teilstücke fertiggestellt sind – direkt an Steyr vorbei, weiter auf der B309 und der Linzer Ostumfahrung (neue Donaubrücke!) in den Norden.
# die europäischen und österreichischen Lobbyisten der Spediteure und der WKOÖ speziell in unserer Region nicht nur für einen Bau der Westspange sondern auch für einen Autobahnanschluß Steyr (Verlängerung der B309 bis Klaus) intervenieren.
# der Ausbau all dieser Straßen auch mehr Gewebegebiet bedeutet. Was wiederum noch mehr Verkehr bedeutet. Und da man kaum von einer Schnellstraße oder Umfahrung direkt in einzelne Geschäfte oder Betriebe einbiegen kann braucht es weitere Straßen parallel dazu.
In wenigen Jahren schon wird die Attraktivität einer Stadt nicht durch breite Asphaltschneisen, und betonierte Parkplätze definiert werden sondern nach einem intakten Grüngürtel rund um eine Stadt, nach der Anzahl der Bäume und Parks in einer Stadt, nach clever angelegten Stadtvierteln mit guter Infrastruktur und mit vielen Gehwegen, Radwegen und wo Kinder spielen können, nach dem Angebot von Bus und Bahn, aber auch nach der Lage in einer international gesehen doch eher ruhigeren und sauberen Gegend. Und auch für Personen die auf das Auto nicht verzichten können wird dann genug Platz sein. Eine Stadt wird also dann attraktiv sein wenn die Lebensqualität passt. Industrie - hochqualifiziert mit Forschung, Entwicklung und Produktion und nicht nur irgendwelche Logistiklager - ist kein Widerspruch. Steyr könnte eine Vorzeigeregion werden mit modernen sauberen Technologien (Elektromobilität, Solar, PV, Biogas, etc) und klimafreundlichen Konzepten zum Verkehr und zum Wohnen. Stoppt diesen Wahnsinn und investiert die Millionen besser in die Lebensqualität aller Steyrer Bürger denn in der Politik gilt: nach der Wahl ist vor der Wahl!
Dr. Johanna Klügl, Steyr 20. Juni 2022
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