Theater am Fluss
"Möchten Menschen weiterhin begeistern"

Bernhard Oppl (re.) und Wiff La Grange. | Foto: Giedenbacher
  • Bernhard Oppl (re.) und Wiff La Grange.
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Seit zehn Jahren begeistert das Theater am Fluss. Ein Rück- und Ausblick von Intendant Bernhard Oppl.

Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Jubiläum des Theater am Fluss! Wie fühlt es sich an, dieses runde Jubiläum zu feiern?
Oppl: Vielen Dank - Wahnsinn wie die Zeit vergeht! Wir können es selbst kaum glauben, dass wir vor 10 Jahren zum ersten Mal die Tore des Theaters geöffnet haben. Wir begehen mit großer Freude, Stolz und Dankbarkeit dieses Jubiläum. Dankbar deshalb, weil wir es immer geschafft haben, Besucher mit unserem Programm ins Theater zu locken und die Besucherzahlen konstant zu halten.

Welche Höhepunkte und Meilensteine hat das Theater am Fluss in den letzten 10 Jahren erlebt?
Ein Meilenstein war bestimmt, dass wir überhaupt gestartet haben. Mit der Komödie „Gefährliches Spiel“ haben wir im ersten Jahr mit einer Low-Budget-Produktion gestartet, um herauszufinden, ob Theater an diesem Ort „funktioniert“ und angenommen wird. Ein Großteil des Ensembles war aus dem Amateurtheater-Bereich und der Anteil an professionellen Schauspielern im Vergleich zu heute gering. Im zweiten Jahr wurde dann mit „Der Glöckner von Notre Dame“ die erste Produktion mit eigens komponierter Musik (Komposition Wiff LaGrange) verwirklicht. Im Jahr 2018 folgte dann mit dem Einsatz einer Live-Band bei der Produktion „Die unteren Zehntausend“ der nächste Schritt. Insgesamt waren bei dieser Produktion über 30 Personen auf der Bühne zu sehen und hören. 2019 haben wir uns für den Ankauf der Tribüne entschieden, um sowohl die Platzkapazitäten als auch die Sichtqualität für die Besucherinnen und Besucher zu erhöhen. Auch Auftritte von österreichweit bekannten Künstlern zählen zu den Highlights der letzten zehn Jahre. Beispielsweise waren die Poxrucker Sisters, Andy Lee Lang, Monika Weinzettl und Gerold Rudle oder auch die „Kernölamazonen“ bei uns zu Gast.
Für mich persönlich war es ein Höhepunkt, als ich 2022 zum ersten Mal Regie führte.

Wie hat sich das Theater am Fluss seit seiner Gründung entwickelt und verändert und welche Entwicklungen oder Veränderungen haben dich persönlich am meisten beeindruckt bzw. geprägt?
Gestartet haben wir mit einer Tribüne mit 180 Sitzplätzen und zehn angesetzten Vorstellungsabenden im Jahr. Die Tribüne war eine Konstruktion, die jährlich mit Europaletten und Holzplatten auf- und wieder abgebaut wurde. Mit dem Bau der jetzigen Tribüne im Jahr 2019 haben wir die Platzkapazität mehr als verdoppelt und die Anzahl der Veranstaltungsabende auf 17 Abende pro Sommersaison erhöht. Mit dem Kauf des Areals durch Herbert Walzl haben die Umbauten begonnen: wir haben den Pausenbereich vergrößert, neue Damentoiletten errichtet, einen Premium-Bereich geschaffen, die Pausenbereiche teilweise überdacht und vieles mehr… Neben den baulichen Maßnahmen haben wir unter anderem auch in die Licht- und Tontechnik und in unser Ticketsystem investiert. Letzteres wird kontinuierlich verbessert und erweitert, um die große Anzahl an Besucherinnen und Besucher überhaupt abwickeln und den Service für die Besucher verbessern zu können.

Was sind die größten Herausforderungen, denen sich das Theater am Fluss in den letzten 10 Jahren gegenübersah?
Generell jährlich den Mut haben, neue Dinge zu wagen und große Produktionen auf die Bühne zu bringen. Neben Vollzeitjobs auch noch ein Theater in dieser Größenordnung zu betreiben, ist ein wahrlich große Herausforderung. Oftmals werden wir mit Ansprüchen konfrontiert, die an große Theaterhäuser gestellt werden, wo unzählige hauptberufliche Mitarbeiter im Hintergrund aktiv sind. Wir sind als Verein ehrenamtlich aufgestellt und haben diese personellen Ressourcen nicht. Alle Jahre wieder stehen wir jeden Sommer vor der Herausforderung, das gesamte Areal wieder auf Vordermann zu bringen, damit sich unsere Besucher wohlfühlen.
Eine große Herausforderung war bestimmt auch der erste Sommer nach den Lockdowns in der Pandemiezeit, wo zahlreiche behördliche Auflagen zum „normalen“ Theaterbetrieb hinzugekommen sind. Wir haben hierfür dann u.a. den Pausenbereich nochmals vergrößert, Einlasskontrollen organisiert (Stichwort 3G-Nachweis), Besucherregistrierungen durchgeführt u.v.m.,…
Sehr bewegt und geprägt hat uns das plötzliche Ableben von Herbert Walzl, der mit mir das „Theater am Fluss“ aus der Taufe gehoben und im Jahr 2016 das gesamte Areal mit seinem Privatvermögen erworben hat, um den Fortbestand des Theaters zu sichern.

Welche besonderen Veranstaltungen oder Produktionen plant das Theater am Fluss, um das 10-jährige Jubiläum zu feiern?
Wir werden das Jubiläum mit keiner gesonderten Veranstaltung feiern, sondern mit jenem Programm, dass unser Publikum gerne sieht bzw. hört. Im heurigen Jahr werden dies neben der Theaterproduktion zwei Konzerte sein. Aber wir werden sicher die eine oder andere kleine Überraschung für unsere Besucherinnen und Besucher vorbereiten.

Zum Auftakt der Sommersaison heißt es heuer Rock Classics – Blasmusik meets Rock & Popmusik. Warum ein Eröffnungskonzert und was steckt dahinter?
2018 hatten wir erstmals ein Konzert mit der Stadtkapelle Steyr, bei dem Blasmusik mit Rock- und Popmusik verschmolzen ist. Seither laufen die Gespräche zwischen Stadtkapelle und Theater, dass wir wieder ein solches Konzert auf die Bühne bringen möchten. Nun hat es terminlich geklappt, dass wir ein solches Konzert präsentieren können.

Als Hauptstück wird heuer „Die Dame vom Maxim“ gespielt. Was können die Besucher erwarten?
Eine temporeiche Verwechslungskomödie mit mitreißender Live-Musik. Mit Dominique Lösch, Alex Bechtloff und Michael Zintl-Reburg in den Hauptrollen steht einem unterhaltsamen Abend im Theater am Fluss nichts mehr im Wege.

Welche Ziele und Visionen hat das Theater am Fluss für die nächsten 10 Jahre?
Mit klaren Konzepten für Theater, Konzerte und Kabarett sehen wir uns als Bereicherung für die Kulturstadt Steyr. Wir tragen mit dem „Theater am Fluss“ zur Kulturbelebung in der Region und darüber hinaus bei. Diesen Weg möchten wir auch weiterhin gehen und mit unserem Programm die Menschen begeistern.

Infos

Rock meets Blasmusik, Freitag, 5. Juli, 20.15 Uhr
Die Dame vom Maxim, 11. Juli bis 10. August. jeweils 20.15 Uhr
Best of Austropop 2.0, 16. August, 20 Uhr
Infos & Karten unter: theater-am-fluss.at

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Foto: Cityfoto
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