Schmieraktion im Kurpark Bad Hall

Musikpavillon und Jugendstil-WC durch Vandalenakt schwer beschädigt

„Unfassbar, so eine Frechheit“, sind die Kommentare von Spaziergängern im Kurpark Bad Hall beim Anblick der besprayten Objekte. In den letzten Wochen wurden der Musikpavillon und das Jugendstil-WC, beide über 100 Jahre alt und denkmalgeschützte Bauwerke, Fenster eingeschlagen, sowie Bäume und Informationstafeln des „Yolates“-Weges von Sprayern schwer beschädigt. „Natürlich wurde der Schaden angezeigt und gemeldet“, hört man von der Verwaltung. Diese Taten fügen sich in eine lange Liste von Vandalenakten im Kurpark ein. Die aufgesprühten Wörter wie „Chavo GG“, „Brevix“, „4540“, „Dizzi“ deuten auf die Macho- und Gay-Szene hin. Vermutlich weisen die Schriften auf „Chavo“ Guerrero, einen sehr bekannten amerikanischen Wrestler hin, „Brevix“ auf den schwer armierten, kriegstreibenden Gladiator im Strategiespiel „World of Warcraft“ und „Dizzi“ auf die Schwulen-Geschichten der Plattform Wattpad; 4540 ist die Postleitzahl von Bad Hall. All diese Hintergründe würden genau dem psychologischen Profil entsprechen, das Kriminalisten für solche Sachbeschädigungen herausgefunden haben. Es sind meist männliche Jugendliche, die völlig irrational, zwecklos und nihilistisch agieren und dabei ihre körperliche Kraft beweisen wollen. „Vandalismus als destruktiven Zeitvertreib, Lust am Zerstören, Imponiergehabe oder Mutproben“, so analysieren die Autoren auf der einschlägigen Wikipedia-Seite die Gründe für die Schmieraktion.
Strafrechtlich wird dieses Delikt als Sachbeschädigung behandelt, wobei Jugendliche ab 14 Jahren zur Verantwortung gezogen und schadenersatzpflichtig sind. Die mehrheitlich männlichen jugendlichen Täter werden verfolgt, leider ist die Aufklärungsquote bei Sachbeschädigung eher gering. In der Kriminalstatistik 2019 finden sich über 2000 abgehandelte Fälle, von den 1800 Fälle von jungen Männern begangen wurden.