Neue Perspektiven für junge Arbeitslose
Jugendliche, die am Arbeitsmarkt nur schwer Fuß zu fassen, erhalten mit dem Projekt IWA der Sozialen Initiative eine neue Chance.
STEYR. „Wir wollen Jugendliche bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen und sie auf dem ersten oder zweiten Arbeitsmarkt vermitteln“, sagt der Sozialpädagoge Roland Korner. Er leitet die Steyr-Filiale der Sozialen Initiative, einer oö.-weiten gemeinnützigen GmbH, die Kindern, Jugendlichen und Familien hilft, ihr Leben besser zu meistern.
Die Soziale Initiative hat das Berufsintegrations-Projekt IWA für Jugendliche von 15 bis 24 Jahren ins Leben gerufen. In Steyr werden derzeit acht Jugendliche betreut. IWA steht für Individuelle Wege zur Arbeit. Einer dieser „Wege“ ist der Dienst an der Allgemeinheit mit dem „IWA-Mobil“. Das Betreuer-Team ist mit den Jugendlichen jeweils zwei Monate in Städten und Gemeinden unterwegs, um gemeinnützige Tätigkeiten anzubieten. „Das reicht von der Mitarbeit in Bauhöfen und Stadtgärtnereien, der Reinigung von öffentlichen Plätzen bis zur Herstellung von Blumentrögen“, erklärt Roland Korner. Jeder interessierte (arbeitssuchende) Jugendliche kann spontan mitmachen und vor Ort Unterstützung erhalten.
Dienst an der Allgemeinheit
Von Mitte Juni bis Ende Juli 2013 ist das IWA-Mobil in Bad Hall stationiert. „Durch diese Initiative werden die Jugendlichen in der Öffentlichkeit auch positiv wahrgenommen“, betont Ernestine Badegruber, die Gründerin und Geschäftsführerin der Sozialen Initiative. „Die Jugendlichen erleben durch diese Arbeit Selbstbestätigung“, betont Roland Korner.
Kooperation mit dem Verein „Wir gemeinsam“
Die Niederlassung in Steyr hat eine weitere Möglichkeit für die Jugendlichen „aufgespürt“, sich zu entwickeln und ins Gemeinwesen einzubringen. Sie knüpfte Kontakt zum oö.-weiten Verein „Wir gemeinsam“, der im November zum ersten Nachbarschaftshilfe-Treffen in Steyr geladen hatte. Der Verein stellt „Zeitgutscheine“ für diverse Dienstleistungen aus. „Die Jugendlichen helfen beim Rasenmähen, ihnen wird dafür die Wäsche gewaschen, um nur ein Beispiel zu nennen“, sagt Roland Korner. Das Projekt solle ein Netzwerk bilden, das die Jugendlichen später weiternutzen können, so Korner. „Die Jugendlichen merken, dass ihre Talente auch ohne Geld etwas wert sind“, zeigt seine Kollegin, die Sozialpädagogin Sonja Freilinger, auf. „Ein Ziel ist es, diese Kooperation auch auf andere Bezirke auszudehnen“, sagt Ernestine Badegruber.
Nächstes Nachbarschaftshilfe-Treffen am 12. Juni
„Wir gemeinsam“ hat derzeit rund fünfzig Mitglieder in Steyr. „Je mehr Mitglieder wir haben, desto größer wird das Angebot an freiwilligen Hilfsdiensten“, sagt Regionalobmann Harald Hiesberger, hauptberuflich Mitarbeiter bei BMW Steyr.
Das nächste monatliche Nachbarschaftshilfe-Treffen des Vereins „Wir gemeinsam“ findet am Mittwoch, 12. Juni, um 19 Uhr im City Kino Steyr statt. Jeder Interessierte ist willkommen. Mehr Info über das neue soziale Netzwerk auf http://www.wirgemeinsam.net
ZUR SACHE:
Die Soziale Initiative (SI) ist eine gemeinnützige GmbH, die im Auftrag der oö. Jugendwohlfahrt sowie des Bundessozialamts tätig ist.
Gegründet wurde die Soziale Initiative 1995 von Ernestine und Joseph Badegruber mit der Idee, flexible Lösungen für soziale Probleme zu entwickeln. Die SI ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil in der sozialpädagogischen Arbeit in Oberösterreich geworden.
Sie bietet mit ihren „Mobilen Diensten“ in drei Regionalteams, darunter in Steyr, für ganz Oberösterreich Einzel- und Familienintensivbetreuung sowie Ambulante Therapeutische Begleitung und Individuelle Wege zur Arbeit (IWA) an.
Ein Ziel der Sozialen Initiative ist es, immer wieder nach neuen Wegen in der Betreuung zu suchen. Mehr Infos auf http://www.soziale-initiative.at
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