Ehrenamtlich den Pfarrer unterstützen
Seelsorgeteams für die Pfarren gesucht
Verantwortung auf Menschen aufteilen: Die Ausbildung für die „Seelsorgeteams“ startet im Jänner.
STEYR & STEYR-LAND. Mit welchen Themen ist Kirche heute konfrontiert und wie geht es in den Pfarren angesichts des Priestermangels weiter? Damit hat sich die Diözese Linz in den letzten Jahren auseinandergesetzt. Ein neues Seelsorgekonzept soll für Lebendigkeit in den Pfarren sorgen. „Wäre es nur, um sonntags in die Kirche zu gehen, wär' das Christentum eine lahme Sache“, sagt Dechant Friedrich Lenhart aus Ternberg.
Das Dekanat Weyer, zu dem die Pfarren Ternberg, Losenstein, Laussa, Reichraming, Großraming, Maria Neustift, Kleinreifling, Weyer und Gaflenz zählen, hat bereits vor Bekanntwerden des Vorschlags genau in die Richtung eines Seelsorgeteams (SST) gearbeitet.
Ehrenamtliche Mitarbeiter
Das Neue an diesem Pfarrgemeindeleitungsmodell ist, dass nicht der Pfarrer alleine die Entscheidungen trifft, sondern die Verantwortung auf ein Team, sprich auf ein Seelsorgeteam, aufgeteilt wird. Die Mitglieder sind ehrenamtliche Mitarbeiter, werden für fünf Jahre beauftragt und übernehmen eigenverantwortlich gewisse Funktionen innerhalb der Pfarre. Jedes Seelsorgeteam soll hauptamtlich unterstützt werden. Die Leitung liegt aber bei der Gruppe, in der je eine Person darauf schaut, dass die Grundfunktionen der Kirche – Verkündigung, gemeinsames Feiern von Gottesdiensten, der Dienst an den Nächsten und die Gemeinschaft – nicht zu kurz kommen.
Neue Gesichter in der Pfarre
Im Dekanat Weyer wurden mit der Projektanstellung „Kirche im Aufbruch“, für die Anita Buchberger von 2016 bis August 2019 zuständig war, bereits die Weichen für die Teams gestellt. Buchberger übergab Anfang September an Regina Nagler, Dekanatsassistentin mit Schwerpunkt Seelsorgeteam-Aufbau. Sie freut sich auf neue Gesichter in der Pfarre: „Ich bin recht zuversichtlich. Es werden schon bewährte Engagierte und auch neue Persönlichkeiten diesen Weg gemeinsam wagen.“ Die Suche nach Seelsorgeteammitgliedern ist in den einzelnen Pfarren bereits angelaufen und soll noch bis Ende Oktober dauern. „Ich wünsche mir durch diese Veränderung, dass es uns gelingt, dass unsere Pfarren weiterhin lebendige Gottesdienstgemeinden bleiben und wir qualitätvolle Seelsorge gewährleisten können“, so Buchberger.
Ausbildung in Losenstein
Projektleiterin Regina Nagler ist es wichtig, die Zukunft jetzt in die Hand zu nehmen, nicht erst, wenn kein Priester mehr vor Ort ist. Den Seelsorgeteams soll der Start erleichtert werden: „Wir haben uns für eine Ausbildung in unserer Region stark gemacht. Sonst findet sie in Puchberg oder Zell an der Pram statt.“ Die Kurse für die Ehrenamtlichen beginnen am 17. Jänner 2020. Fünf Wochenendmodule der Diözese Linz sind zu absolvieren und finden jeweils Freitagnachmittag, 16 Uhr, bis Samstagabend, 18 Uhr, im Pfarrzentrum Losenstein statt.
Das Pfarrgemeindeleitungsmodell nennt sich „Pfarrgemeindliche Leitung unter Beteiligung Ehrenamtlicher“ und ist bereits seit 2001 in mehr als 50 Pfarren Praxis.
Der zuständige Priester leitet dabei gemeinsam mit den vier Beauftragten für die Grundfunktionen und dem Pfarrgemeinderats-Obmann sowie und dem Obmann über die Finanzen die Pfarre. Mandatsnehmer, Pastoralassistenten und Diakone können das Leitungsteam ergänzen.
Die Suche und Auswahl von geeigneten Personen liegen in der Verantwortung des jeweiligen Pfarrgemeinderates.
Die Anmeldung für die ehrenamtliche Tätigkeit erfolgt bei den Pfarrgemeinderats-Obleuten der einzelnen Pfarren beziehungsweise beim zuständigen Pfarrer/Pfarradministrator.
Alle weiteren Infos dazu auf www.dioezese-linz.at
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