"Vielleicht erwisch ich einmal einen"

STEYR. "Die alten Reifen und den Fliesen-Schutt habe ich innerhalb von zwei Monaten entdeckt. Vor rund einem Jahr wurde auch ein ganzer Haufen alter Fenster hier entsorgt", erzählt Wolfgang Krenn, Besitzer des Waldstücks zwischen Steyr und Wolfern.
Neben den sperrigen Sachen wird dort auch anderer Müll wie Pölster, Kabelabschnitte, Papier oder Jausenreste gerne entsorgt. "Viele Leute nutzen die Gegend für ihre Mittagspause. Den Müll lassen sie aber einfach liegen", so Krenn.

Leichter im Wald entsorgen
Die Altreifen wurden von den Stadtbetrieben Steyr (SBS) entsorgt. Beim Rest muss der Waldbesitzer immer wieder schauen, dass der Mist beseitigt wird. "Viele Leute wissen gar nicht, dass das alles im Abfallsammelzentrum entsorgt werden kann. Oder es ist einfach leichter, in den nächstbesten Wald zu fah-ren und dort alles abzuladen", vermutet Krenn.

Auf frischer Tat ertappen
Müllsünder hat Krenn noch kei-
nen erwischt. "Man müsste den ganzen Tag dort warten, ob einer kommt. Aber vielleicht erwische ich irgendwann einmal einen", hofft Krenn. Müllablagerungen, so wie in diesem Fall, gibt es auch in anderen Teilen der Stadt, wie im Münichholz-Wald, in der Steyrer Au und bei den Stadtgutteichen.
"Bei Privatgrundstücken ist der Verursacher verpflichtet, den Müll wegzuräumen. Ist dieser nicht bekannt, trifft es den Liegenschaftseigentümer. Wurden ausreichend Abwehrmaßnahmen, beispielsweise ein Zaun rund um eine Wiese gesetzt, ist die Gemeinde für die Entsorgung zuständig", erklärt Roland Raab, Bereichsleiter Abfall bei der Stadtbetriebe Steyr GmbH.

Lösung: Schranken
Die Krux bei Waldbesitz: Dieser darf nicht eingezäunt werden. "Laut Forstgesetz muss ein Wald allgemein zugänglich sein", so Raab. Um ein Befahren des Waldes und der Forstwege von zwei- oder vierspurigen Fahrzeugen zu verhindern, werden von den Bundesforsten beispielsweise Schranken bei den Einfahrten angebracht. Private Waldbesitzer müssen sich selbst darum kümmern. "Setzt der Grundeigentümer Maßnahmen und ist er hilflos gegen die Müllablagerungen, ist die öffentliche Hand am Zug", sieht Raab im Anbringen eines Schrankens eine Lösung des Müllproblems. Die Entsorgung von Müll, Schutt und Problemstoffen ist im SBS an der Ennser Straße kein Problem. "Bei uns wird alles entsorgt", so Raab.