Nachruf
Waldneukirchen: Altpfarrer Josef Kammerer gestorben

- Feierlicher Begräbniszug für den verstorbenen Altpfarrer Josef Kammerer in Waldneukirchen, vorne: Prälat Maximilian Mittendorfer in Vertretung des Bischofs.
- hochgeladen von Katharina Ulbrich
Dem Wunsch des langjährigen Pfarrers von Waldneukirchen entsprechend wurde der 97-jährige Priester in einem Wandgrab am Friedhof in Waldneukirchen bestattet. Den Begräbnisgottesdienst leitete Prälat Maximilian Mittendorfer als Vertreter des Bischofs, unterstützt von Altbischof Maximilian Aichern und sechs Priestern. Josef Kammerer wurde 1925 in Kopfing geboren und 1950 zum Priester im Linzer Mariendom geweiht. Nach Pfarrerstellen in Stroheim und Lenzing kam er 1982 nach Waldneukirchen, wo er 21 Jahre lang, bis zur Pensionierung im Jahre 2003, wirkte. Kurz nach seiner Installation brannte wegen eines elektrischen Defekts die Kirche und musste aufwändig saniert werden. Hier zeigten sich erstmals die ausgeprägten organisatorischen Fähigkeiten des neuen Pfarrers, der aber auch selbst Hand anlegte, wo es nötig war. Später folgten weitere Bauprojekte im Pfarrheim und im Pfarr-Kindergarten. In den Ansprachen wurden seine großen Leistungen für die Sanierung von Kirche und Pfarrheim, die Sorge um den Kindergarten und die Seelsorge hervorgehoben. „Pfarrer Kammerer hat viel Gutes in Waldneukirchen hinterlassen. Er suchte den Kontakt zu den Verantwortlichen der Vereine und in der Gemeinde“, würdigte Bürgermeister Karl Schneckenleitner den Verstorbenen, der auch Ehrenbürger der Gemeinde war. In Erinnerung bleiben aber auch, dass er die Kinder begeistern konnte. Zur „Legende“ wurde sein Namensgedächtnis bei den Kindern, die er mit dem richtigen Vornamen ansprach.
Seine menschlichen Qualitäten als Seelsorger hob auch Altbischof Aichern hervor. Bemerkenswert war, dass Josef Kammerer noch im hohen Alter mit dem Computer umgehen lernte und über das Internet predigte. Auf seinem Blog "kammerer - myblog.de" veröffentlichte er sogar noch eine Predigt für den Sonntag, wo er bereits verstorben war. Er übte das Priesteramt in der unglaublich langen Zeit von 72 Jahren aus. Bis zuletzt feierte er täglich, schon im Rollstuhl sitzend, die Messe im Alten- und Pflegeheim „Bruderliebe“ in Wels. Der Kontakt zu „seinen Waldneukirchnern“ ist nie abgebrochen. Deshalb nahm „ganz Waldneukirchen“, Vereine, Feuerwehr und Musikkapelle am letzten Weg des beliebten Seelsorgers teil.


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