„Zusammenleben in WG ist schwierig“

- Erfüllen beratende Funktion: Dietachmair (2. v. l.), Schreinmoser (re.) und Arthofer (hinten) im Quartier in Losenstein.
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Asyl- und Flüchtlingsbetreuer vom Roten Kreuz ziehen nach einem Jahr eine erste Zwischenbilanz.
BEZIRK. Victoria Arthofer, Teresa Dietachmair und Thomas Schreinmoser sind als Asyl- und Flüchtlingsbetreuer beim Roten Kreuz die ersten Ansprechpartner für die Asylwerber in den Unterkünften in Losenstein, Reichraming, Dietach und Schiedlberg.
Freiwillige packen mit an
Gegenüber den Asylwerbern nehmen sie eine beratende Funktion ein, versuchen, Orientierung zu geben und – wenn möglich – ihre emotionalen Probleme zu lösen. „In allen Unterkünften unterstützen uns Freiwillige. Außerdem bekamen die Neuankömmlinge zahlreiche Sachspenden“, freut sich Arthofer. Ein Jahr ist es nun her, dass die Asylwerber in den vier Unterkünften im Bezirk Quartier bezogen haben. Von einem positiven Asylbescheid sind sie aber ein gutes Stück entfernt: „Leider bekam bisher kein einziger der insgesamt über 70 Flüchtlinge eine Einladung zu einem Interview“, erklären die Betreuer. Das mache das ewige Warten besonders anstrengend.
Mitarbeit in den Gemeinden
Eine Möglichkeit, sich zu beschäftigen, erlangen die Geflüchteten durch kleine Arbeiten, die ihnen von der Gemeinde aufgetragen werden. „Das ist eine Möglichkeit vom Land OÖ und funktioniert am besten in Schiedlberg und Dietach“, so die Rotkreuz-Mitarbeiter. In Losenstein, Dietach und Reichraming werden von der Gemeinde Bustickets zur Verfügung gestellt, durch die die Selbstständigkeit der Asylwerber wesentlich erhöht wird. Trotzdem sei laut Arthofer das Zusammenleben schwierig: „Der Alltag fällt bei einer privaten Unterbringung wesentlich leichter, weil das WG-Problem wegfällt. Man muss sich das vorstellen: 24 Stunden lang aufeinander zu hocken und nur wenig Abwechslung zu haben.“ Zusätzlich könnten die Asylwerber nicht unterschiedlicher sein: „Einerseits haben wir Leute, die einen Universitätsabschluss in ihrer Heimat besitzen. Andererseits gibt es auch welche, die nie eine Schule besucht hatten“, sagt Schreinmoser.


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