Geduld und Vernunft !

Geduld und Vernunft !

Sind die härtesten Prüfungen die ein Sportler zu bewältigen hat. Nicht die harten Trainingseinheiten, Wettkämpfe oder den inneren Schweinehund bekämpfen, nein zum Nichtstun verdammt sein ist die totale Härte. Aber wie immer und überall ist auch hier wieder etwas Positives versteckt das man suchen und finden muss. „wer lauft der findet“. Fangen wir mit der Geduld an. Man muss sich einfach einmal selber fragen habe ich Geduld oder bin ich wer, dem der sogenannte Geduldsfaden bei jeder Gelegenheit reist. Wie immer spanne ich den Bogen sehr gerne vom Sport zum Alltäglichen. Im Sport ist man ungeduldig, wann sich der erhoffte Erfolg nicht einstellt. Jetzt trainiere ich schon ein Monat im Fitnessstudio und ich schaue noch immer nicht so aus wie der Schwarzenegger, oder jetzt laufe ich schon ein halbes Jahr und ich kann immer noch keinen Marathon durchlaufen. Im Alltag sieht es oft nicht anders aus den Frauen liebstes Thema neben Schuhe und Taschen ist Abnehmen und Diäten da wird oft die Geduld auf eine harte Probe gestellt. Jetzt mache ich schon seit einem Monat diese Kraut Diät und ich habe erst 2 Kilo abgenommen. Oder probieren wir einmal FDH da muss ja automatisch auch die Hälfte der Kilos purzeln. Leider ist das nicht immer so. Aber nicht nur die Frauen sind im Alltag davon betroffen auch wir männer quälen uns mit der Geduld, da wäre ein Parade Beispiel das anstellen an der Kasse im Lebensmittelladen. Können die nicht noch eine Kasse aufmachen, da laufen eh so viele Verkäuferinnen umher und dann ist nur eine Kasse von 7 offen. Genau wann ich einkaufe gehen die Pensionierten auch einkaufen die haben eh denn ganzen Tag Zeit. Dann fährst du mit dem Auto nach Hause und stehst im Stau, da sind wieder dieselben Menschen die vor mir an der Kasse waren. Und so geht es den ganzen Tag. Und jetzt kommt die entscheidende Frage um wie viel ging die ganze Sache schneller oder leichter, dadurch das wir uns fürchterlich geärgert oder aufgeregt haben. Lassen wir noch einmal alles Revue passieren Du wirst nicht schneller Muskeln bekommen oder schneller abnehmen, als erster bei der Kassa sein oder über die anderen fliegen im Stau, auf dem nach Hause weg. So habe ich ein Drittel meines Tages verbracht, mich zu ärgern und trotzdem verläuft alles genau so ob mit oder ohne Ärger. Aber Ärger ist wie wir alle wissen ein Auslöser für viele Krankheiten ob Psychischer oder Physischer Natur. Und da kommt die Vernunft ins Spiel. Vernünftig wäre über dieselben Dinge anders zu denken. Fangen wir wieder mit demjenigen an der ins Fitnessstudio geht und noch immer nicht aussieht wie Arnold Schwarzenegger. Vernünftig ist sich nach einem Monat zu betrachten und zu sagen ich fühle mich Fit, Vital und der Bauch ist schon leicht gestrafft. Mir ist klar dass ich nicht gleich aussehen kann wie Arnold der hat viele Jahre gebraucht um so auszusehen. Oder 2 Kilo sind der Hammer jetzt habe ich die letzten Jahre nur zugenommen es ist das erste Mal das sich die Waage in die andere Richtung bewegt. Alleine die Einstellung etwas zu unternehmen ist schon ein riesen Erfolg. Warum nutze ich die Zeit nicht an der Kasse um vielleicht einmal Small Talk zu betreiben mit der älteren Dame hinter mir. Wahrscheinlich lebt sie alleine und würde sich darüber freuen einmal ein kurzes Gespräch über die Eiseskälte die gerade herrscht zu plaudern. Die Zeit an der Kasse würde schneller vergehen und noch dazu könnte man ein Lächeln in das Gesicht der älteren Dame zaubern. Denn Stau könnte man wenn man alleine im Auto ist nutzen um sich zu entspannen und nicht um sich aufzuregen. Eine tolle CD abspielen und ein bisschen herunterfahren bevor man zuhause über die Türschwelle schreitet. Oder einfach die Menschen ringsum beobachten wie sie sich grün und blau ärgern weil sie wieder nicht bei der nächsten Grünwelle über die Kreuzung kommen. Es ist interessant welche Gesichtsausdrücke ein Mensch hervorbringen kann. Warum beschäftige ich mich eigentlich mit diesem Thema heute, natürlich betrifft es mich gerade selbst. Wie kann es anders sein geht es natürlich um das laufen. Ich muss mich gerade in Geduld üben und Vernunft walten lassen und es ist einfach total Hart. Ich bin es gewöhnt seit eineinhalb Jahren ca. 2-5 mal die Woche laufen zu gehen ob es regnet der Wind geht schneit oder die Sonne scheint, Nacht oder Tag ist. Jetzt habe ich seit 10 Tagen eine leichte Verkühlung im Gepäck ihr kennt das vielleicht zu wenig um Krank zu sein und zu viel um zu sagen ich bin gesund. Jetzt kommt noch die sibirische Kälte dazu, wo es einfach unvernünftig ist unter minus 5 Grad laufen zu gehen. Da einfach ab diesen Temperaturen die Atemwege sehr starken Belastungen ausgesetzt sind und in Folge auch Herz – Kreislaufsystem egal ob Gesund oder Krank. Den Körper kann man mit perfekter Kleidung schützen aber den Lungenflügeln kann man keine Haube aufsetzen. So stehe ich vor dem Wohnzimmerfenster blicke Richtung Berge wo die Sonne sich herrlich in den verschneiten Hängen bricht. Soll ich mich jetzt ärgern weil ich dort nicht laufen kann oder mich freuen auf das kommende. Denn auch wenn ich noch so gerne möchte geht die Kälte nicht weg und meine Verkühlung verschwindet auch nicht nur weil ich mich ärgere. In diesen Momenten fallen mir solche Dinge ein wie ich sie soeben in diesem Bericht festhalte. Oder wie schlimm muss das sein wie es meine Freunde erlebt haben. Der eine mitten in einem riesen Projekt am Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit und dann eine Sekunde später Fuß zertrümmert mit Stahlplatte und Schraube gerichtet und dann ein langer Weg zurück. Oder ein anderer Freund wollte noch einmal ein Comeback in der Handballszene probieren dann aus mit gerissener Achillessehne und auch er ein langer Weg zurück, oder ganz aktuell wieder ein Freund bereitet sich beinhart auf einen Wettkampf hin vor um in zu gewinnen. Doch ein falscher Schritt ein Stein am falschen Ort und das Knie ist beleidigt. Weg ist der Traum vom großen Erfolg. Da gehört viel Geduld und Vernunft, wieder dort anzuknüpfen wo man aufgehört hat. Und auf einmal sind meine 10 Tage nichts. So nutze ich jetzt auch die Zeit um meinen Körper etwas Ruhe zu gönnen, Bücher zu lesen von interessanten Sportlern, Verträge zu besuchen wie den von Toni Klein zum Beispiel, oder meine nächsten Projekte zu planen und zu fixieren. Man kann jede Situation auf zwei Arten betrachten, einmal Negativ und einmal Positiv. Es ist schwierig ich gebe es offen zu, aber probieren wir es einfach einmal aus, positiv Situationen zu sehen. Meistens spielt der Faktor Zeit eine große Rolle. Und diesen Faktor können wir einfach nicht beeinflussen. Nur wie wir diese Zeit verbringen ob mit Ärger oder Freude. Es ist eine verlorene Zeit die wir mit Ärger verbringen und eine gewonnene Zeit die man mit Freude verbringt. So bin ich mir sicher ich werde bald wieder eintauchen in die spannende Welt des Laufens.

wer lauft der findet Andreas