„Ich bin kein Bürotyp"

- Firma Mehler, Wolfern: Elektrotechnikerin und Lehrlingsausbildnerin Cornelia Bruderhofer (li.) mit Vera Zemsauer (Mitte) und Sabine Wolfschwenger.
- Foto: Thöne
- hochgeladen von Sabine Thöne
Etwa die Hälfte der 210 Mitarbeiter der Firma Mehler Elektrotechnik in Wolfern sind Frauen.
WOLFERN. Gleichberechtigung ist bei Mehler kein leeres Wort. Neben 110 Männern sind in dem renommierten Unternehmen auch 97 Frauen beschäftigt, viele davon in technischen Berufen. „Ich wurde 1997 als erster weiblicher Elektriker-Lehrling aufgenommen, der Chef war anfangs skeptisch“, erinnert sich Cornelia Bruderhofer. Die technisch interessierte Garstnerin ist mittlerweile eine versierte Eletrikerin und bildet selbst Lehrlinge aus. „Ich bin kein Bürotyp“, sagt die engagierte Mehler-Mitarbeiterin.
Vera Zemsauer hat soeben die 3,5-jährige Lehre als Elektroinstallations-Technikerin bei Mehler abgeschlossen. „Ich bin sozusagen mit diesem Beruf aufgewachsen“. Ihr Vater besitzt die Elektrofirma Zemsauer in Waldneukirchen, sie war von klein auf mit Kabeln und Schaltkästen auf Du und Du. Ein Büro-Job, Friseurin oder ein anderer typischer „Frauenberuf“ kam für sie nie in Frage.
„Immer schon an Technik interessiert“
Detto bei Sabine Wolfschwenger aus Steinbach an der Steyr. Gemeinsam mit Vera Zemsauer hat sie die Hauptschule Grünburg und den Polytechnischen Lehrgang in Kirchdorf besucht. „Ich war schon immer an Technik interessiert“, sagt die junge Elektrikerin im dritten Lehrjahr. Beiden macht es Spaß, zu rechnen und nach Installationsplänen Drähte zu verkabeln.
„Ein gutes mathematisches Grundwissen und logisches Denken sind Voraussetzungen für diesen Beruf, sonst ist man fehl am Platz“, betont Cornelia Bruderhofer. Auch körperliche Fitness sei von Vorteil. Am Beruf schätzt sie unter anderem die geregelte Arbeitszeit und den guten Verdienst. „Elektriker ist ein Zukunftsberuf, da ist vieles machbar“, sagt Bruderhofer.
In manchen Elektro-Firmen sei es allerdings noch schwer, als Frau unterzukommen. „Ein Hindernis sind vor allem die sanitären Anlagen, die sind meist nur für Männer ausgerichtet“, weiß Bruderhofer.
Jährlich fünf neue Lehrlinge
Die Firma Mehler bietet interessierten Jugendlichen immer wieder Schnuppertage an. „Übers Jahr beschäftigen wir rund zwanzig Lehrlinge, fünf werden jedes Jahr aufgenommen“, sagt Ursula Mehler von der Personalabteilung.
http://www.mehler.at
http://www.girlsday-ooe.at/de/was-ist-der-girlsday.html
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