Management-Talk am FH OÖ Campus Steyr: „Managing History“ am Beispiel der historischen UNESCO-Ausgrabungsstätte Ephesos

- Sabine Ladstätter bei ihren Erläuterungen an der FH OÖ Fakultät für Management in Steyr
- Foto: Peter Kainrath
- hochgeladen von Lisa-Maria Auer
Am 2. März war Priv.-Doz. Mag. Dr. Sabine Ladstätter auf Einladung der FH OÖ Fakultät für Management für einen Management-Talk zu Gast. Die Veranstaltung war Grund für Frau Ladstätters erstmalige persönliche Bekanntschaft mit der Stadt Steyr. Rund 80 Gäste aus der regionalen wie lokalen Politik und aus der Wirtschaft sowie geschichtlich interessierte Gäste folgten den Ausführungen der Direktorin des Österreichischen Archäologischen Instituts.
STEYR. Frau Ladstätter, Wissenschaftlerin des Jahres 2011 gab in ihrer „Managing History Story“ einen historischen Rückblick zu 120 Jahren Ephesos-Grabungsgeschichte, die stets unter dem Einfluss der österreichisch- wirtschaftlichen wie österreichisch-politischen Entwicklungen stand. Mit dieser Historie und den damit verbundenen Mühen ihrer Vorgänger, die erfolgreichen Grabungen in Ephesos fortzuführen, sieht sich Ladstätter in ihrer Rolle als Ephesos-Grabungsleiterin lediglich als kleines Zahnrad in diesem großen archäologischen Getriebe. „Ich schulde diesem Ort alles, dieser Ort schuldet mir nichts“. Mit einem weiteren nach Ephesos gerichteten Blick hin zu den verschiedenen zeitlichen Epochen, die diese Stadt durchlebt hat, merkte Frau Ladstätter an, dass Migrationsthemen und Identitätsfragen zeitlose Themen sind, hat es diese in unserer Menschheitsgeschichte stets gegeben.
An der historischen Kulturstätte Ephesos sind jährlich etwa 200 Wissenschaftler und 50 lokale Arbeitskräfte aktiv. Etwa 10% der Tätigkeiten eines dort aktiven Archäologen münden in die aktiven Grabungsarbeiten, die restliche Zeit wird für das Veröffentlichen von Beiträgen und für administrative Zwecke aufgewendet. Auch wenn erst 15% der antiken Stadt Ephesos freigelegt sind, so sei es nicht das Hauptziel eines Archäologen, die gesamte Stadt auszugraben: nicht das Graben selbst steht im Mittelpunkt des Forschens, sondern es werden inzwischen Methoden unterschiedlichster Disziplinen angewandt, um jene kulturhistorischen Fragen zu beantworten, die an die Ruinenstätte gestellt werden.
Das Österreichische Archäologische Institut – ein Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften – ist bundesweit die führende Institution im Bereich der archäologischen Grundlagenforschung. Durchschnittlich 40 bis 50 Beschäftigte sind in der Zentrale in Wien sowie in den Zweigstellen Athen, Kairo und der Außenstelle Türkei tätig. Die Ausgrabungsstätte Ephesos ist das größte Wissenschaftsunternehmen Österreichs im Ausland.


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