Wieder Nahversorger in Waldneukirchen
Im neuen Nahversorgerzentrum im Ortskern Waldneukirchen sind ein Kaufhaus und ein Friseurladen untergebracht.
WALDNEUKIRCHEN. Franz Pöllhuber ist überglücklich: Genau neun Monate nach dem Spatenstich ging am 24. Mai das Nahversorgerzentrum in Betrieb. Es ist sein Werk, täglich hat er auf der Baustelle im Ortszentrum nach dem Rechten gesehen.
Der Senior sprang im Vorjahr als Investor für das neue Kaufhaus in die Bresche. Er rettet damit die Nahversorgung, da die Kaufmannsfamilie Lughofer ihr Geschäft Ende 2011 pensionsbedingt zusperrte.
In Gabriele Degenfellner fand sich eine beherzte, erfahrene Kauffrau, die das 170 Quadratmeter große Nah & Frisch-Geschäft samt Kaffee-Ecke und Trafik (Lotto-Toto) führt und zugleich Postpartnerin ist. Eine Besonderheit ist das „Regional-Regal“ mit heimischen bäuerlichen Bioprodukten.
Unter demselben Dach betreibt Carmen Kerbl mit zwei Mitarbeiterinnen ihren neuen Friseurladen. Einmal pro Woche ist sie weiterhin als Mobilfriseurin unterwegs. Ein 8o m2 großes Geschäftslokal steht noch zur Vermietung frei.
„Es liegt an uns, dass wir langfristig nahversorgt bleiben und hier einkaufen “, appellierte Ortschef Manfred Freudenthaler bei der feierlichen Eröffnung des Nahversorgerzentrums an die zahlreichen Besucher.
Landtagsabgeordneter Bürgermeister Franz Schillhuber aus Wolfern gratulierte zum Projekt. „Es soll eine Erfolgsgeschichte für den Bezirk und die Region werden“, meinte er.
Zur Eröffnung war auch Georg Pfeiffer, Aufsichtsratsvorsitzender der Pfeiffer GroßhandelsgmbH aus Traun, gekommen. Pfeiffer beliefert Nah&Frisch mit „nahen und frischen“ Lebensmitteln. „Nah&Frisch ist auf Verkaufsflächen spezialisiert, die unterhalb der üblichen Größen liegen“, erklärte er. In Waldneukirchen ließe sich dieses Konzept optimal umsetzen.
Großen Anteil am Gelingen des Projekts haben Thomas Mitterhauser und Martin Hartl von der Initiative „Nahversorgt im Ort“, die demnächst als Verein konstituiert und gestärkt werden soll. „Wir wollen immer wieder bewusstseinsbildende Aktionen setzen und stellen unser Know-how auch gern anderen zur Verfügung“, erklärt Mitterhauser. Eines der Zukunftsthemen, um die sich der Verein annehmen möchte, ist „Alt werden im Ort“.
Übrigens: Der BezirksRundschau-Preis für Regionalität, den „Nahversorgt im Ort“ im Herbst 2011 gewonnen hat, ist im Foyer des Nahversorgerzentrums ausgestellt.
Fotos: Thöne
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