Verein Regionalgeld: „Der EnnsTaler ist wie eine heiße Kartoffel“

Ein neues Design erhält der EnnsTaler 2019. | Foto: Auer
  • Ein neues Design erhält der EnnsTaler 2019.
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ENNSTAL. Eine eigene Währung für eine ganze Region – geht denn das?
Diese Frage stellten sich nicht nur die Idealisten der Interessengruppe „Initiative Regionalgeld EnnsTaler“, die sich in den letzten Jahren für die Umsetzung der Regionalwährung einsetzten. Die Idee an sich klang ja ganz nett. Vor allem, wenn man bedenkt, dass gerade Regionen wie das Ennstal mit starkem Kaufkraftabfluss zu kämpfen haben. Skepsis kam aber vor allem aus der Bevölkerung. „Beim Euro profitieren die Großen, beim Regionalgeld die Kleinen“, pochte Bernd Fischer auf die Einführung der eigenen Währung.

Fixabos & Akzeptanzbetriebe

Eineinhalb Jahre sind vergangen, seit am 1. Dezember 2016 der erste EnnsTaler in Umlauf kam. Aus der Interessensgruppe wurde der Verein „EnnsTaler Regionalgeld“.
Und das Geschäft mit dem EnnsTaler, das läuft: Von Ternberg bis Weyer und Maria Neustift gibt es 70 Firmen, die EnnsTaler akzeptieren. An die 70 private Abonnenten holen sich Monat für Monat EnnsTaler in einem von ihnen gewählten Ausmaß ab. „10.000 EnnsTaler kommen so jedes Monat allein durch Fixabos in Umlauf“, freut sich Kassier Roland Brunmair über den Erfolg.

„Der Verein EnnsTaler ist die einzige 'Bank', die quasi für mich Werbung macht“

Jeder Geldschein, der „draußen“ ist, bedeutet für den Verein Werbung für die Region. Geld, das nicht veranlagt werden kann, auf das es keinen Zins gibt. Dass die Währung nur in der „realen Wirtschaft“ anwendbar ist, darauf ist man stolz. Zurecht: Denn in erster Linie bewirkt der EnnsTaler ganz unbewusst eines: Er lässt Kreisläufe innerhalb der Region entstehen, neue Kooperationen sind dadurch bereits entstanden, weitere werden folgen. Zusätzlich bringt der EnnsTaler Schwung in die Region: Lücken – das, was fehlt – in der Region wird sichtbar. Was entsteht, sind Chancen für neue Firmen und Geschäftsmodelle.

Neue Firmen kennenlernen

Die Frage „Wie komme ich zu Geld?“, wird zu „wie gebe ich meine EnnsTaler aus?“. Das Umdenken führt automatisch zur Investition, welche widerum die Kreisläufe auf natürliche Weise antreibt. „Der EnnsTaler ist so eine Art heiße Kartoffel, die die Leute schnell weitergeben möchten“, erklärt Obmann Bernd Fischer das stille Funktionieren der eigenen Währung.
Georg Guttmann von Elektrotechnik Guttmann in Großraming ist überzeugt: „Der Verein EnnsTaler ist die einzige 'Bank', die quasi für mich Werbung macht.“ Der Elektrofachmann ist durch die Regionalwährung sowohl privat als auch beruflich auf für ihn bis dato unbekannte Firmen aufmerksam geworden. Guttmann ist überzeugt: „Würden die heimischen Wanderhütten und Almen ebenfalls EnnsTaler akzeptieren, würde unsere Region viel bekannter werden. Kaum einer würde dann beim 'OÖ Ennstal' nur noch an Schladming denken.“

Neuer Look für den EnnsTaler

Ein neues Design soll das Papiergeld im nächsten Jahr erhalten.
Der Verein EnnsTaler Regionalgeld ist lokaler Umsetzer der Genossenschaft Allmenda, die sich auf regionale Wertschöpfung sowie auf Regionalwährungen spezialisiert hat. Alle Infos dazu und einen Einblick in weitere Regionalwährungen gibt es auf www.allmenda.com
Wer Interesse hat, sich beim gemeindeübergreifenden Verein zu engagieren, oder Fragen dazu hat, kann diese per Mail an info@ennstaler.net stellen. Mehr zum EnnsTaler auf ennstaler.net

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