Pilze – manchmal giftig aber immer nützlich

Foto: Herzer
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Pilze stehen zwischen Tier und Pflanze, sind den Tieren aber wesentlich näher. Ihre Stützsubstanz - das Chitin - haben sie bei Insekten wie Käfern und selbst Krebstieren abgeschaut. Bei Käfern bildet es einen mehr oder weniger dicken Panzer, bei den Krebsen ein sehr stabiles Außenskelett. Dieser für uns unverdauliche Bestandteil der Pilze ist mit ein Grund dafür, dass wir nicht zu viele von ihnen verzehren sollten, da unser Magen all zu große Mengen übel nehmen würde. Dies ist eine Art, wie sich die unbeweglichen Pilze vor dem Gefressenwerden schützen. Die andere, wesentlich effektivere, ist Gift. Manche Waldbewohner scheint ihr chemisches Arsenal kalt zu lassen. So finden sich selbst auf Fliegenpilzen, die durch ihre auffällige Farbgebung vermutlich vor ihrem Gift warnen, Fraßspuren von Schnecken. Auch Fliegen, Käfer und selbst Großwild tut sich an für uns giftigen Pilzen gütlich. Für den menschlichen Organismus aber sind von den 3000 in Mitteleuropa vorkommenden Hutpilzarten weit über 100 giftig, um die 15 tödlich giftig. Schlimmer noch als das im Fliegenpilz enthaltene Nervengift Muscarin wirkt das Zellgift der Knollenblätterpilze. Es macht sich erst nach etwa 40 Stunden bemerkbar und ist dann schon vom Körper aufgenommen. Dabei genügt schon ein einziger Pilz, um eine tödliche Vergiftung auszulösen.
Giftig oder nicht. Im Wald stellen alle Pilze wichtige Bestandteile des Ökosystems dar. Der Fliegenpilz etwa bildet vor allem mit dem Wurzelwerk von Fichten und Birken eine für beide Partner gewinnbringende Lebensgemeinschaft. Auch aus diesem Grund sollte er nicht angerührt werden.

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