Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Foto: K. Herzer
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Kaum jemand, der den „Holer“ nicht kennt. Im Sommer zieht der eigentümliche Duft der weißen Blütendolden durch Bachtäler und Waldränder. Vor dem Haus gepflanzt, lockt blühender Holunder manch Nützlinge wie Bienen und Hummeln in den Garten. Der Holerbusch wird von Vögeln gerne als Brutstätte benutzt, im Herbst kommen sie auf jeden Fall, um die reifen Beeren zu fressen und die Pflanze auf diese Weise zu verbreiten. In früheren Zeiten durfte die Holerstaude vor keinem Bauernhaus fehlen. Man pflanzte die stickstoffliebende Art meist in die Nähe des Misthaufens. Wuchs der Busch ohne Zutun des Menschen in Hofnähe, galt dies als Glückszeichen. So ranken sich um den Holer zahlreiche Mythen und Bräuche, die schon im antiken Griechenland Geltung hatten. In unserem Kulturgut wurde unter seinen Ästen in vorchristlicher Zeit einer mütterlichen Schutzgottheit geopfert, die später zur „Frau Holle“ wurde. Da praktisch alle seine Bestandteile für Heilzwecke eingesetzt werden können, galt er als Hausapotheke. Die Inhaltsstoffe der Blüten und Beeren wirken unter anderem entzündungshemmend, blutreinigend und gegen Husten, die der Blätter, Rinde und Wurzeln harnreibend und schmerzlindernd. Daneben sind auch die Verwendungen in der Küche, ob herausgebacken, als Saft, Marmelade oder Mus zahlreich. Da die Beeren im rohen Zustand für Menschen, im unreifen übrigens auch für Vögel, giftig sind, müssen sie vor dem Verzehr immer erhitzt werden. Sein Verwandter der Rote Holunder kommt bei uns ebenfalls vor. Seine Beeren, können nach Entfernen der Samen, zu Saft oder Gelee verarbeitet werden. Sie enthalten zwar Vitamine, besitzen aber nicht die vielfältige Heilwirkung der Beeren des Schwarzen Holers. Der Schwarze Holunder kommt, außer im Norden Skandinaviens in ganz Europa vor. In den Alpen gedeiht er bis in einer Höhe von 1.500 Metern.

Foto: K. Herzer
Roter Holunder | Foto: K. Herzer
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