Erfreulich
Bgm. Ungerank: "Kommunalsteuer des BBT kommt uns gelegen"

- "Auf gut deutsch gesagt, hatten wir bisher nichts. Wenn der Traktor für 5000 Euro zu reparieren war, haben wir schon zu schwitzen angefangen", so Bgm. Klaus Ungerank.
- Foto: Kainz
- hochgeladen von Tamara Kainz
Während nahezu alle Gemeinden über klamme Kassen jammern, beschert der Bau des Brenner Basistunnels (nicht nur) Vals ein zusätzliches Einkommen.
VALS. Verkehrsgeplagt sind die Wipptaler zweifelsohne über Gebühr. Zumindest bringt die Dauerbelastung aber Mehreinnahmen für die Gemeindekassen in der Region mit sich. Neben der seit Herbst 2023 verdreifachten "Lebensverbesserungsabgabe", also noch viel höheren "Mautgeldern" der Asfinag, sprudeln dank dem Bau des Brenner Basistunnels jetzt vorübergehend auch frische Kommunalsteuern aus dem Berg.
"Musste wegen jedem Anliegen vorstellig werden"
Bgm. Klaus Ungerank steht dem kleinen Vals seit 28 Jahren als Ortschef vor. Mit nur etwas über 500 Einwohnern und kaum Betrieben waren die frei verfügbaren Mittel immer sehr knapp, ja quasi nicht vorhanden: "Die Raiffeisen-Bankstelle mit einem Mitarbeiter war lange der größte Kommunalsteuerzahler im Dorf", erinnert er sich. "Wir waren stets auf außerordentliche Zuwendungen vom Land angewiesen. Ich musste wirklich wegen jeder kleinen Anschaffung um Unterstützung bitten." Bis letztes Jahr. Seit nämlich die Arbeiten am im Baulos "H53 Pfons-Brenner" des Brenner Basistunnels Fahrt aufgenommen haben (wir berichten laufend), hat sich die finanzielle Situation deutlich verbessert.
Eine Viertel Million Euro mehr in der Kassa
Wie auch alle weiteren Gemeinden im Projektgebiet – das reicht von Innsbruck bis zum Brenner – erhält Vals nun anteilsmäßig nach jenen Metern Kommunalsteuer, auf denen unterirdisch gearbeitet wird. "Der Bau des BBT kommt uns genau in einer Phase zu Gute, in der sonst alles stagniert oder sogar rückläufig ist. Das ist natürlich ein Glück und hilft uns doppelt", freut sich der Langzeitbürgermeister. Die zusätzlichen Einnahmen werden sich allein für seine Gemeinde heuer auf rund eine Viertel Million Euro belaufen. Ungerank: "Für viele ist das wenig. Aber für uns ist das überraschend viel."
Mit dem Geld gut haushalten
In Vals gab es Jahre, in denen man sich schon im ordentlichen Haushalt schwer getan hat, ausgeglichen zu budgetieren. Oft musste man sich von Quartal zu Quartal retten. Die Mittel aus dem BBT-Bau eröffnen neue Möglichkeiten: "Wir können jetzt wirklich sagen, dass wir uns um 10.000 oder 20.000 Euro irgendetwas kaufen können, ohne beim Land lästig sein zu müssen. Auch waren wir in puncto Verschuldungsgrad einmal tiefrot und nun sieht es wieder nach grün aus", freut sich Ungerank. Große Sprünge sind dennoch keine anvisiert: "Die bessere Finanzkraft der Gemeinde ist natürlich auch mit Umlagen verbunden. Das heißt, wir müssen mehr abgeben. Nicht zu vergessen ist das Damoklesschwert. Spätestens, wenn der Tunnel fertig ist, wird diese Kommunalsteuer wieder ausbleiben."
Bescheidene Wunschliste
Bis dahin sollten sich aber aus eigener Tasche neue Urnengräber ausgehen, auch Verbesserungen bei der Kinderbetreuung sind geplant, ebenso wie die Erweiterung der Straßenbeleuchtung. Und vielleicht ist sogar noch die Erneuerung des Bauhofs drin. "Die Umsetzung solcher Vorhaben ist momentan leichter. Wir haben nicht das Problem, die laufenden Dinge zu bezahlen. Viel übrig bleiben, wird trotzdem nicht. Die Hausaufgaben werden ja auch immer mehr", bleibt Ungerank am Boden der Tatsachen. Der Ortschef rechnet damit, dass die BBT-Kommunalsteuer schon bald weniger wird: "Das ist die Schattenseite des neuen Reichtums", lacht er. Gut also, dass Vals im Übrigen doch gut aufgestellt ist.
Zur Sache
Bgm. Klaus Ungerank freut sich auch über eine neue Belebung in St. Jodok: Seit Mitte Mai hat Christoph Loch den Dorfstadl gepachtet und hat die Einkehrmöglichkeit in "Kasa Mandl" umgetauft. Wie berichtet, hatte die Gemeinde das Gebäude vor Jahren von einem Verein der Bergwacht erstanden und seither vergebens nach einem Wirten gesucht. Der ist mit dem Grieser nun endlich gefunden. "Die ersten Eindrücke sind sehr positiv. Ich glaube, wir haben einen guten Treffer gemacht. Gehen tut es in erster Linie darum, dass wieder Leben im Dorf ist", so Ungerank. Das "Kasa Mandl" hat von Mittwoch bis Sonntag täglich ab 9 Uhr geöffnet.
Das könnte Sie auch interessieren: Bgm. Steixner: "Aufteilung der Mautgelder ist ungerecht"
Weitere Nachrichten aus Vals lesen Sie hier.
Mehr Meldungen aus dem Stubai- und Wipptal finden Sie hier.





Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.