Bundesheer am Stubaier Gletscher
Alle guten Dinge sind Drei
Vor Kurzem wurde für einige Soldaten des Bundesheers bei einer Übung am Stubaier Gletscher der Ernstfall.
STUBAI/WIPPTAL. Die Bundesheersanitäter, die ihre Ausbildung im Sanitätszentrum West machen, haben am 2. März eine Übung am Stubaier Gletscher absolviert. Dabei trainierten sie den Transport von Verletzten mittels Akia. Allerdings wurde es während der Ausbildung ernst, denn die elf Soldaten stießen während der Übung auf drei reale Patienten.
Üben für den Ernstfall
Das Sanitätszentrum West ist für die medizinische Versorgung der Soldaten und Heeresbediensteten in Westösterreich zuständig. Dazu gehört auch die Hochgebirgstruppe, bei welcher sich die Sanitäter auch auf Rettungseinsätze im verschneiten hochalpinen Gelände, entlang und abseits von Skipisten, spezialisieren und das Abtransportieren von Verletzten im Akia trainierten. Als elf Soldaten eine Übung am Stubaier Gletscher starteten, stießen sie bereits bei der ersten Abfahrt, gegen 9 Uhr, auf eine verletzte Person.
„Wir sahen sofort, dass die Person unsere Hilfe braucht. Die Patientin hatte sich bei einem Sturz eine Knieverletzung zugezogen. Wir führten einen Traumacheck durch um die Verletzung zu kategorisieren und weitere Verletzungen ausschließen zu können. Nach der Erstversorgung brachten wir die Patientin mit dem Akia zur Mittelstation und übergaben sie an die Pistenrettung“, berichtet der Ausbildungsleiter, Vizeleutnant Walter S.
Nachdem die Verunfallte gerettet war, sollte die Ausbildung für die elf Soldaten weitergehen. Doch schon wenig später trafen sie auf eine weitere verunfallte Skifahrerin. Nach einem Sturz hatte sie sich eine Kopfverletzung zugezogen und ihr Zustand verschlechterte sich immer mehr. Die Sanitäter begannen sofort mit der Erstversorgung, während andere Mitglieder des Ausbildungselementes die Pistenrettung alarmierten. Gemeinsam mit den Pistenrettern wurde entschieden, dass die Patientin ausgeflogen werden musste. Die Soldaten brachten die Patientin mit dem Akia zum Landeplatz des ÖAMTC-Hubschraubers. Nach dieser zweiten unerwarteten Rettungsaktion setzten die Heeresangehörigen ihren Weg fort. Sie sind nicht weit gekommen, nach etwa 200 m stießen sie auf die nächste Situation: Eine weitere Patientin lag auf der Piste. Die Sanitäter sprachen die Frau an und gingen nach dem Traumacheck von einer Gehirnerschütterung aus. Im Akia haben sie die Patientin erstversorgt und sie danach der Pistenrettung übergeben.
Wenn aus einer Übung der Ernstfall wird
Laut Ausbildungsleiter Vizeleutnant Walter S. werden die Übungen für die Soldaten so realitätsnah wie möglich gestaltet. Erfreut sagte er nach den Rettungsaktionen am Stubaier Gletscher: „Dass wir bei unserer Ausbildung wirklich jemandem helfen konnten, ist für uns, aber vermutlich auch für die Patienten, ein Glücksfall“.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.