Energiesparmaßnahmen
Energiekosten explodieren – Gemeinden steuern dagegen

Die Energiekosten steigen auch für die Gemeinden immens. | Foto: Haun
4Bilder

Auch das Stubai- und Wipptal trifft die derzeitige Energiekrise. Durch zahlreiche Energiesparmaßnahmen wollen sich die Gemeinden dagegen stemmen.

STUBAI/WIPPTAL. Die vorherrschende Energiekrise hat auch die Gemeinden in unserem Erscheinungsgebiet fest im Griff. Das BEZIRKSBLATT hat bei den vier größten Gemeinden nachgefragt, was dagegen getan wird.

Neustifter Stromkosten vervierfachen sich

"Die bisherigen Stromkosten in der Höhe von ca. 120.000 Euro werden sich im nächsten Jahr auf rund das Vierfache erhöhen", informiert Peter Schlaucher von der Gemeinde Neustift. Derzeit sei man dabei, Lösungen zu finden, um die Kostensteigerungen nicht oder nur geringfügig auf die BürgerInnen umwälzen zu müssen, ergänzt er. Dennoch gibt es in Neustift auch abfedernde Faktoren: "Mit den Kraftwerken am Oberbergbach kann die Gemeinde selbst Energie erzeugen. Dazu werden derzeit Möglichkeiten zur Selbstversorgung, Unabhängigkeit und Einsparung geprüft", so Schlaucher. Parallel dazu wird natürlich bereits Energie gespart – etwa bei der Beleuchtung oder bei den Heizungen. Generell ist Neustift sowieso dabei, die Abhängigkeit von nicht nachhaltigen Energiequellen zu minimieren. Mit lokalen Biomasseheizwerken, dem Ausbau der Wasserkraft oder PV-Anlagen auf Gemeindegebäuden.

Fulpmes "gut aufgestellt"

Die Ausgangslange in Fulpmes ist ähnlich. Bgm. Johann Deutschmann: "Wir sind jedoch, aufgrund der vorausschauenden Arbeit der letzten Jahre, speziell im Bereich der Nahwärme und mit dem eigenen Trinkwasserkraftwerk gut aufgestellt." Man sei damit nicht so stark von der internationalen Preisexplosion betroffen, so Deutschmann weiter. Weitere Maßnahmen: Die zeitliche Begrenzung der Weihnachtsbeleuchtung, die Anpassung der Betriebszeiten des Eislaufplatzes an die Außentemperaturen oder die Absenkung der Vorlauftemperatur in öffentlichen Gebäuden. Mittelfristig soll auch die Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden weiter ausgebaut werden."


Steinach: "Keine Mehrbelastung"

"Die hohen Energiekosten schlagen sich natürlich im Gemeindebudget für das Jahr 2023 nieder", so der Steinacher Bgm. Florian Riedl. Was Steinach neben dem Fernwärme-Werk, mit dem öffentliche Gebäude versorgt werden, zugute kommt, ist der Standortvorteil mit den gemeindeeigenen Kraftwerken, so der Ortschef. Weitere Einsparungen und Optimierungen sollen, ja müssen dennoch durchgeführt werden – bestenfalls ohne, dass es die BürgerInnen direkt bemerken: "Uns ist es ein Anliegen, unsere Gemeindebürger nicht noch mehr zu belasten", So Riedl. Aktuell läuft in Steinach die Umstellung auf LED-Beleuchtung und die neue Volksschule wird nach höchsten Energiestandards errichtet. Zusätzliche Impulse sollen folgen!

Auch Matrei trifft Maßnahmen

Auch in Matrei werden die Kosten für den gesamten Gemeindebetrieb massiv steigen. Aber: "Der Großteil der Straßenbeleuchtung wird durch die Gemeindekraftwerke versorgt, der Umbau auf LED im gesamten Gemeindegebiet läuft und die öffentlichen Gebäude sind großteils am Fernwärmenetz angeschlossen – jene, die es noch nicht sind, sollen wenn möglich bald folgen", so Bgm. Patrick Geir. Eingespart wird momentan auch in Matrei bei der Weihnachtsbeleuchtung, oder der Einstellung der Heizung in den Büroräumen. Angedacht ist auch eine Betriebstankstelle, um für evt. Versorgungsengpässe gerüstet zu sein, stellt auch Geir weitere Schritte in Aussicht.

Mehr Informationen aus dem Stubai- und Wipptal lesen Sie hier!

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.