Fulpmes/Neustift
Käfer ermöglicht jetzt Umbau des Knappenhüttenweges

„Ein Abtransport des Fulpmer Schadholzes über das Oberbergtal wäre zu weit", argumentiert BFI-Chef Florian Riccabona. Deshalb wird jetzt der Weg von der Knappenhütte ausgebaut und das Holz von dort über den Speichersee ins Tal gekarrt. | Foto: Kainz
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  • „Ein Abtransport des Fulpmer Schadholzes über das Oberbergtal wäre zu weit", argumentiert BFI-Chef Florian Riccabona. Deshalb wird jetzt der Weg von der Knappenhütte ausgebaut und das Holz von dort über den Speichersee ins Tal gekarrt.
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Der schöne Weg von der Galtalm zur Knappenhütte wird für Lkw hergerichtet, obwohl es unweit der Windwürfe zwei gut ausgebaute Forstwege gibt.

FULPMES/NEUSTIFT. Der Borkenkäfer sitzt dem Forst im Nacken. Schadholz soll möglichst rasch aufgearbeitet werden. Da haben auch Fulpmes und Neustift viel zu tun. Allein im Bereich Knappenhütte/Kaserstattalm liegen nach dem jüngsten Windwurf tausende Festmeter Holz. Zu viel für teure Heli-Einsätze. Der größere Teil befindet sich auf Neustifter Seite und kann dort über die zwei bestehenden, Lkw-tauglichen Forstwege abtransportiert werden. Ein anderer Teil liegt nur einen Steinwurf entfernt auf Fulpmer Seite. Das Holz könnte zwar über Neustifter Gebiet ins Tal gebracht werden, diese Variante kommt aber nicht zum Tragen. Vielmehr wird nun im Frühjahr der rund zwei Kilometer lange Weg von der Galtalm zur Knappenhütte so "saniert", dass auch hier Schwerverkehr möglich ist.

Projekt nicht neu

Das sorgt für Gesprächsstoff. Nicht nur, weil es erst vor wenigen Jahren im Zuge der geplanten skitechnischen Erschließung der Goldsutten die selben Bestrebungen gab. Der Ausbau des Knappenhüttenweges wurde damals anhand mehrerer Gutachten klar abgelehnt – es kam nicht einmal zu einem Behördenverfahren. Vor dem Hintergrund des Käferproblems liegt die naturschutzrechtliche Genehmigung nun aber vor. "Der Weg ist zweieinhalb Meter breit und wird auf dreieinhalb Meter verbreitert. Das ist ein relativ harmloser Eingriff. Die Ertüchtigung kommt auch Erholungssuchenden zugute, da der bestehende Weg für sie ebenfalls nicht ausreichend ist", glaubt der nunmehrige Leiter der Bezirksforstinspektion Steinach, Florian Riccabona.

Ein Stubai?

Warum ein Abtransport des Fulpmer Holzes – konkret geht es um rund 45 Lkw-Fuhren – nicht über Neustift erfolgen kann, begründet er wie folgt: "Erstens ist das ein anderes Gemeindegebiet und zweitens werden die dortigen Wege schon in Verbindung mit den Schadholzflächen in Pfurtschell extrem beansprucht." Das bestätigt Bgm. Andreas Gleirscher, betont aber auch: "Möglich wäre es natürlich. Wir haben Fulpmes auch angeboten, das Holz über unser Gebiet zu bringen. Über Kosten wurde aber nie im Detail gesprochen." Die kursierenden Gerüchte, denen zufolge "die Neustifter so brutal viel verlangen würden, dass Fulpmes gleich selber bauen kann", bewahrheiten sich damit nicht. De facto wurde nie verhandelt.

Leiter: "Macht Sinn"

Fulpmes sieht im Wegeumbau eine langfristige Lösung. "Forstwirtschaftlich macht das Sinn", unterstreicht Waldaufseher Lukas Leiter und erklärt: "Es geht nicht nur um die Schadholzaufarbeitung, wir müssen den Wald ja auch weiterhin pflegen. Logisch wäre die Variante über Neustift am einfachsten. Aber wir brauchen auch Zugang zu den Einzelwürfen, die sich bis zur Galtalm hinausziehen. Der so genannte Spargerwald ist von Fulpmes aus derzeit null erschlossen. Mit dem Ausbau des Knappenhüttenweges können wir in Zukunft die gesamte Seite bewirtschaften." Das kommt übrigens auch einigen privaten Interessenten zugute.

Baubeginn steht bevor

Im Gemeinderat wurde das Projekt nicht diskutiert. Ein positiver Beschluss des Ausschusses für Landwirtschaft, Forst und Jagd reichte. Dessen Obmann Leonhard Rasinger müsse letztlich ebenfalls auf die Fachexpertisen vertrauen, sagt er und rief nochmal in Erinnerung, wie groß der Zeitdruck sei. Der Bescheid für den Umbau des Knappenhüttenweges ist also da, die Bauarbeiten starten alsbald und sollen binnen gut zwei Wochen abgeschlossen sein. Dann kann das Fulpmer Holz die neu adaptierte, hauseigene Route über den Speichersee nehmen.
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